Mit drei Pfeilen und Präzision zum Erfolg

Andelsbuch-Bersbuch Andere hören vor dem Schlafengehen Entspannungsmusik oder lesen ein Buch. Martin Holzmann spielt gerne Darts. “Ich hatte schon Phasen, da bin ich vor einem 180er nicht ins Bett”, erzählt der 29-Jährige und grinst. Er meint damit die Höchstpunktzahl, die bei diesem Sport mit drei Pfeilen erreicht werden kann. “Das kann bei mir zwei Minuten dauern – 0der auch 40.”

Holzmann ist Kapitän des Bregenzerwälder Sportclubs Dart Rebellen. Gerade haben er und seine Teamkolleginnen und -kollegen mit dem Aufstieg in die Steel-Darts-Bundesliga die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte gefeiert. “Darts ist kein Wirtshaussport”, betont Holzmann, während hinter ihm ein Pfeil nach dem anderen auf den Scheiben im Klublokal landet. “Es geht viel um Konzentration, mentale Stärke, ums Kopfrechnen und ist sehr trainingsaufwendig.”

Nach kurzem Aufwärmen trifft Holzmann dreimal hintereinander die dreifache 20. “Das war gut”, sagt er, während er die Pfeile wieder aus der Steel-Dart-Korkscheibe zieht und schmunzelt.

Was die Pfeile angeht, so hat er lange herumgetüftelt, einen Plan gezeichnet und diese extra anfertigen lassen. Deshalb wird der gelernte Tischler und nunmehrige Metallarbeiter von seinen Kollegen auch liebevoll als “Bachelor of Darts” bezeichnet. “Ich bin halt einer, der viel herumtüftelt”, sagt der 29-Jährige und zuckt mit den Schultern.

Wenn Holzmann im Bregenzerwälder Dialekt über seine Leidenschaft für den Dartssport spricht, klingen hin und wieder seine Wurzeln durch. Aufgewachsen ist er nämlich mit zwei Schwestern in Osttirol. Vor acht Jahren kam er der Liebe wegen nach Vorarlberg und heiratete seine Monika.

Darts ist kein Wirtshaussport. Es geht viel um Konzentration.

Martin Holzmann, Kapitän SC Dart Rebellen

Zehn bis 15 Stunden pro Woche widmet er sich neben Familie und Job der Scheibe. Daheim hat er eigens dazu ein Trainingszimmer eingerichtet. “Während Corona habe ich viel online und mit Webcam trainiert”, erzählt er.

Inzwischen steht wieder regelmäßiges Üben im Vereinslokal in Bersbuch auf dem Programm. Dort matcht er sich gerne mit Obmann Marcel Gantze. Dies auch gerne bei Landesmeisterschaften um den Sieg. “Man soll sich ja nicht selber loben. Aber wir sind schon gut”, sagt Holzmann und grinst.

Der Kapitän der Dart Rebellen hat sich durch den Sport auch mental weiterentwickelt. “Ich bin immer schon sehr nervös gewesen”, erzählt er. Da für ihn zum Training auch regelmäßige Atemübungen dazugehören, sei er inzwischen deutlich entspannter. “Das macht viel aus”, fügt er hinzu.

Nun freut er sich schon auf den ersten Bundesliga-Auftritt der Dart Rebellen im Herbst. Aber nicht nur darauf. “Im Oktober erwarten wir unser erstes Kind”, verrät er noch und lächelt.