„Ich denke in Musik“

Michael Pernull liebt Musik und vor allem das Musikmachen.
SCHRUNS „Musik ist für mich mein ganzes Leben. Ich denke in Musik, lebe meine Emotionen in Musik und träume von Musik“, zeigt sich Michael Pernull begeistert. Dabei kam der Schrunser erst spät zur Musik: „Mein Papa spielt bei der Schrunser Harmoniemusik Trompete. Doch Volksmusik war nie so wirklich meins. Ich hatte keinerlei Ambitionen, ein Instrument zu lernen.“ Doch dann wollte es der Zufall, dass ihn dennoch die Faszination für Musik gepackt hat: „Ich hatte mit 15 Jahren eine Freundin. In ihrem Zimmer stand eine Gitarre und ich habe einfach so drauflos geklimpert. Mir hat das sogleich so viel Spaß gemacht, schon bald habe ich mir meine erste Gitarre gekauft.“
Selbststudium und Jazzseminar
Das Gitarrespielen hat sich der gebürtige Montafoner selber beigebracht: „Ich bin Autodidakt, habe Lehrbücher gekauft und entsprechende YouTube-Videos geschaut. Und geübt, geübt, geübt. Ich habe neben meinem Beruf kaum etwas anderes mehr gemacht. Ich wollte ständig weiterkommen.“ Er sei ein Sturkopf, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wolle er mit allen Mitteln sein Ziel erreichen: „Ich setze alle Hebel in Bewegung.“ Dabei war sein Berufswunsch zuerst ein anderer. „Ganz früher habe ich mir überhaupt nicht vorstellen können, auf der Bühne zu stehen, ich wollte als Profi Skateboard fahren. Zum Skateboard-Platz bin ich weiterhin, hatte aber immer die Gitarre dabei. Die Musik hat Vorrang gewonnen. Und das Verletzungsrisiko ist natürlich auch geringer“, erinnert er sich humorvoll. Mit 25 Jahren besuchte er für ein Jahr das Jazz-Seminar in Dornbirn: „Mit meinem Selbststudium stagnierte ich und hatte das Gefühl, ich brauche Unterstützung. Ich hatte dann Unterricht bei Toni Eberle und habe unglaublich viel gelernt, was für meine musikalische Entwicklung sehr hilfreich war. Ich bekam sehr viele Impulse, die ich nachhaltig umsetzen konnte.“
Vier unterschiedliche Bands
Michael Pernull ist auch ein sehr kontaktfreudiger Mensch, Freundschaften haben bei ihm einen hohen Stellenwert, aber auch die Familie: „Bei uns trifft sich die ganze Familie mindestens einmal in der Woche. Es wird zusammen gegrillt oder sonst etwas unternommen. Dieser Austausch ist uns allen wichtig.“ Seine grundsätzlich freundliche Art kommt auch bei den Auftritten beim Publikum, aber auch bei seinen Musikerkollegen und -kolleginnen gut an: „Ich kenne keine Vorurteile. Leben und leben lassen ist meine Devise. Und ein wenig Hilfsbereitschaft kann gerade in dieser Branche nicht schaden. Es ist immer ein Miteinander, wenn man als Band erfolgreich sein will. Im Prinzip ist das nicht anders als im Leben im Allgemeinen.“ Vor eineinhalb Jahren hat sich der musikbegeisterte junge Mann selbstständig gemacht, er spielt in vier unterschiedlichen Formationen, nämlich bei Bonny & Clyde mit Anna Madlener, bei Kabelbruch mit Tanja Gassner, bei Fish & Schnitzel mit Alexander Jones und bei Mitrocka mit Sandra Kraft. Es hat sich viel getan seit seinem ersten Auftritt mit 18 Jahren: „Ich hatte mir eine E-Gitarre gekauft, mit anderen Musikern habe ich meine erste Band Dead by Space Invaders gegründet. Wir sind dann das erste Mal beim Talente-Wettbewerb im Conrad Sohm aufgetreten. An diesen Auftritt habe ich viele Erinnerungen. Ich war sehr nervös und aufgeregt, aber dann ging doch alles gut.“ Er habe sich in den Anfangszeiten bei Auftritten „nahezu totgefürchtet“, inzwischen plagt ihn kein Lampenfieber mehr.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Den Schritt in die Selbstständigkeit wagte er aufgrund des tollen Feedbacks und der vielen Anfragen: „Eigentlich wollte ich schon früher vom Musikmachen leben, aber dann kam Corona und es gab keine Auftrittsmöglichkeiten mehr. Ich freue mich, seit eineinhalb Jahren ausschließlich von der Musik leben zu können. Es kommen viele Aufträge herein. Es war die richtige Entscheidung für mich. Ich bin glücklich mit meinem Leben und hege eigentlich keine anderen Wünsche.“ Als Musiker entwickelt sich Michael Pernull kontinuierlich weiter, so spielt er neben der Gitarre als Hauptinstrument andere Saiteninstrumente wie Bass und Ukulele, die Stomp Box – das ist eine Base-Drum, macht ein wenig Percussion, spielt aber auch ein bisschen Piano und Schlagzeug. Außerdem singt er die zweite Stimme: „Für den Lead-Gesang reicht mein Stimmvolumen nicht aus.“ Er ist ein Allroundler und auch ein wenig ein Perfektionist. Sein Tonstudio ist zu Hause in den Wohnraum integriert: „Es ist klein, aber für Singer-Songwriter Sessions genügt es.“ BI
„Es ist immer ein Miteinander, wenn man als Band erfolgreich sein will.“



Zur Person
MICHAEL PERNULL
Geboren 20. Mai 1989
Wohnort Schruns
Beruflicher Werdegang Handelsschule, im Einzelhandel tätig, hauptberuflich Musiker
Hobbys Musik, mit Freunden treffen, Familie
Lieblingsband Foo Fighters
Kontakt michael.pernull@me.com
Lebensmotto Immer locker und gelassen bleiben – das Beste aus jeder Situation machen!