Strahlendes Jubiläumsfest der Stadtmusik Dornbirn

Drei Tage Musik, Sonne und beste Stimmung im Klostergarten.
Dornbirn Kurz nach 13 Uhr am Samstag im Dornbirner Klostergarten. Fabian Dünser ruft seinem Kollegen Peter Kaufmann über die Theke zu, “ob es noch Müller-Thurgau gibt?” “Ich schaue gleich nach”, erwidert dieser. “Wir mussten schon zweimal den Wein nachbestellen, die Weinlaube ist der absolute Renner und wird regelrecht gestürmt”, freut sich Kaufmann inmitten des ganzen Trubels.
Großes Fest zum großen Jubiläum
Drei Tage Kaiserwetter, und drei junge Organisatoren, die mit der Sonne um die Wette strahlten: Das Musikfest der Stadtmusik lockte am Wochenende viele Besucherinnen und Besucher in die Dornbirner Innenstadt. Der 27-jährige Flügelhornist und seine beiden Kollegen – Saxofonistin Ricarda Heim (21) und Saxofonist Fabian Dünser (31) – hatten allen Grund, erleichtert zu sein, denn der dreitägige Festmarathon war die Krönung und zugleich das Finale an Festlichkeiten im Jubiläumsjahr der Stadtmusik Dornbirn, die heuer ihr 150-jähriges Bestehen feiert.
Lange Vorbereitung für das junge OK-Team
Schon seit Herbst hatten die drei jungen Musiker ihre Freizeit gegen Excel-Tabellen, Telefonate und zahlreiche Sitzungen eingetauscht. Fluchtpläne, Feuerschutz, Zelte, Sponsoren, Dienstpläne – die Liste der Aufgaben war lang. “Wir sind keine Eventmanager, sondern Musiker, aber wir haben uns der Herausforderung gestellt”, so Dünser. Mission gelungen, konnte man bereits am zweiten Tag festhalten. Das Fest bot eine Bühne für alle Generationen, und das Trio erhielt von allen Seiten Lob.

Der Freitag gehörte ganz den Familien. Kinderrallye, Schminken, die Auftritte der Jugendkapellen und der 60er Musig füllten den Klostergarten schon am Nachmittag. Am Abend sorgten die Xiberg Krainer und später “Finest Xi” für volle Bänke im Festzelt. Am Samstag folgte der große Blasmusiknachmittag mit Kapellen aus Dornbirn und Umgebung. Stadtkapelle Haselstauden, “Die Vier Beiden” und die Xiberg Böhmischen gaben dabei den Ton an. Die “Spooners” rockten schließlich noch am Abend die Bühne und verwandelten den Klostergarten in ein Open-Air-Konzertgelände.

Geselliges Beisammensein aller Generationen
Am Sonntag begann das Programm feierlich mit einer Messe im Kloster. Anschließend spielte die Mühlebacher Tanzlmusig zum Frühschoppen auf, begleitet von der traditionellen Klostersuppe, Kaffee, Kuchen und kühlem Bier. Wer wollte, konnte es sich in der Chiller-Lounge mit Liegestühlen bequem machen. “Es soll für jeden etwas dabei sein – Musik, Begegnung und Gemütlichkeit”, erklärte Ricarda Heim. Zusammenhalt sei auch der Schlüssel zum Gelingen gewesen. “Jedes Mitglied hat mitgeholfen, sei es am Grill, an der Bar oder auf der Bühne”, so Kaufmann.

Traditionsverein mit langer Historie
Mit dem gelungenen Fest würdigte man die bewegte 150-jährige Geschichte des Traditionsmusikvereins. Die Stadtmusik blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. 1875 gegründet, zählt sie heute rund 55 aktive Mitglieder im Alter von 14 bis 66 Jahren. Neben kirchlichen Ausrückungen, Osterfrühschoppen oder Jahreskonzert im Dezember ist das Klosterfest im Spätsommer längst Tradition. Doch in dieser Dimension – drei Tage Programm und Hunderte Besucher täglich – war es Neuland. “Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die positiven Rückmeldungen sind überwältigend”, freute sich Fabian Dünser. Und sein Kollege ergänzend: “Wir wollten zeigen, dass Blasmusik alles andere als verstaubt ist, das ist uns – glaube ich – bestens geglückt.” cth









