Ein Mann, der für einen guten Ton sorgt

Jodok Lingg (35) ist Trompeten-Profi und Musikpädagoge mit viel Gefühl.
Egg Alles begann im Kindergartenalter mit einem Autoradio und einem Kassettenrekorder: Jodok Lingg ist mit seinem Papa unterwegs. Aus den Lautsprechern des Wagens tönt dabei stets Blasmusik. Weil der Bub aus Au so begeistert ist, bekommt er eine Kassette geschenkt. Nun hört er Klänge des deutschen Musikers Ernst Mosch in seinem kleinen Recorder quasi in Dauerschleife. Mit zehn Jahren beginnt er Töne mit dem Flügelhorn nachzuspielen.

“Ich konnte am Anfang zwar kaum Noten lesen, dafür hatte ich aber recht früh schon ein gutes Gehör”, erinnert sich Lingg an seine musikalischen Anfänge. Dann grinst er und fügt hinzu: “Die Kassette habe ich abgespielt bis sie kaputt gegangen ist.”

Inzwischen ist Jodok Lingg selbst Papa, Musiklehrer, Musiker und die Trompete sein geliebtes Instrument. Dieses lässt er in verschiedensten Bands und Stilrichtungen wie Jazz, Neue Musik oder Alte Musik ertönen und komponiert auch selbst. Eine seiner Kompositionen wurde im November beim “texte & töne festival” uraufgeführt. Wichtig sind ihm nach wie vor ebenso die Volksmusik und seine Wurzeln bei der Bürgermusik Au.
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In Egg-Großdorf hat sich Lingg gemeinsam mit seiner Ehefrau Ramona ein Heim geschaffen. Sieben Instrumente hat der 35-Jährige in einem Regal in seinem Büro platziert. “Edel vergoldet sind sie nicht”, scherzt er und deutet auf seine Trompetensammlung. Ihm geht es sowieso nicht um das Aussehen, sondern um die Seele seiner musikalischen Werkzeuge. Griffspuren verleihen diesen zusätzlichen Charakter.


Oft widmet sich der Musiker sogenannter Alter Musik und der Barocktrompete. “Mich interessiert einfach, wie vor 300 oder 400 Jahren gespielt wurde”, erläutert er sein Engagement. Vor Weihnachten war er unter anderem mit dem historischen Instrument bei einem Konzert in Karlsruhe mit dabei. Dort widmeten sich Lingg und seine Musikerkollegen dem Weihnachtsoratorium von Bach.
Zur Person
Jodok Lingg
Alter 35
Wohnort Egg-Großdorf
Familie verheiratet mit Ramona, Sohn Antonius
Beruf Musiker und Musiklehrer
Ausbildung Borg Egg, Studium am Vorarlberger Landeskonservatorium im
Hauptfach Trompete, Studium Diplom Konzertfach am Vorarlberger Landeskonservatorium
Bands unter anderem Concerto Stella Matutina, Egg Bigband, Euphonious Joints, Quintetto Maninude, Bradlberg Musig, Bürgermusik Au
Hobbys Klettern, Bergsteigen, Aufenthalte in der Natur
Wenn der Bregenzerwälder von seinem Werdegang erzählt, ist die Freude an der Musik deutlich zu spüren. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Beispielsweise, wenn er über seinen Einsatz als Jugendlicher bei einer Death-Metal-Band berichtet. “Die Band suchte eigentlich einen Sänger. Ich dachte, da muss man eh nur schreien können. Das hat dann nicht so funktioniert”, erzählt er und lacht. Stattdessen brachte er sich selbst das E-Bass-Spielen bei, um doch noch aufgenommen zu werden.

Der Wunsch mit Musik seine Brötchen zu verdienen, kam schließlich während der Zeit in der Militärmusik. Der Weg zum Berufsmusiker war für Lingg allerdings kein einfacher. Wegen seiner großen Nervosität verpatzte der Trompetenspieler die Aufnahmeprüfung für das Landeskonservatorium. Seinen Traum deswegen aufgeben wollte er aber noch lange nicht. “Ich habe dann Mentaltraining mit meinem Lehrer gemacht.” Und so schaffte er es schließlich doch noch zum Musikstudenten.

Für den Bregenzerwälder war dies eine prägende Erfahrung. Seinem Lehrer Herbert Walser-Breuss ist er heute noch sehr dankbar für die Unterstützung. Dass Nervosität dazu gehören darf und wie damit umgegangen werden kann, möchte auch Lingg nun seinen Schülern vermitteln.
Unterrichten, spielen, schreiben – das gehört für mich alles zusammen.
Jodok Lingg, Musiker und Musikpädagoge
Unterricht gibt er unter anderem an der Musikschule Bregenzerwald, im Jazzseminar Dornbirn und als Vertretungslehrer am Landeskonservatorium. “Als Musiklehrer habe ich es mit allen Altersgruppen zu tun. Das ist sehr kurzweilig”, erläutert er seine Begeisterung für den Beruf und fügt hinzu: “Unterrichten, spielen, schreiben. Das gehört für mich alles zusammen.”

Zum Ausgleich und um sich fit zu halten setzt der Musiker auf Klettern und Bergsteigen. “Ich bin generell gerne in der Natur unterwegs”, fügt er noch hinzu. Sehr gerne geht er dann mit seiner Ramona und Sohn Antonius auf Tour.

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