Brand in Dornbirn: Vlajko Maksimovic klingelte die Bewohner aus dem Bett

Vlajko Maksimovic ist der Radfahrer, der die Bewohner der Hatlerstraße vor den Flammen warnte.
Dornbirn Es war gerade einmal 05.30 Uhr, als ein Radfahrer die Bewohner des Hauses an der Hatlerstraße aus dem Bett und vom Frühstückstisch wegklingelte. Sowohl Cil Salith als auch Manuela Winterleithner waren gegenüber den VN dennoch dankbar, schließlich warnte er sie vor dem Feuer in ihrem Wohnblock. Vlajko Maksimovic war jener Radfahrer am Freitag.
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“Ich mache immer die Frühschicht”, erklärt der 57-jährige Mitarbeiter von Zumtobel. So auch an diesem Freitag, gegen 05.25 verließ er sein Haus an der Schützenstraße durch die Kellertür und holte sein Fahrrad. “Da bemerkte ich den Rauch, aber Flammen sah ich noch keine”, erinnerte er sich zurück. Keine vier Meter weiter vorn, auf Höhe der Haustür, sah er dann die Flammen.
Sturmklingeln morgens um halb sechs
Der achtfache Familienvater, Model Maria Maksimovic ist sein bekanntester Spross, ging dabei gleich ein Gedanke durch den Kopf: Lass dort oben keine Kinder sein. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass die Bewohner des Penthouses gerade verreist waren. Er zögerte nicht: “Sofort rief ich die Feuerwehr an”, erinnert er sich zurück. “Sie fragten mich, wo es genau brennt. Ich sagte ihnen, dass es der Block in der Hatlerstraße beim Spar sei – ich aber keine Zeit habe, sondern die Leute warnen muss.”

100 Sekunden dauert der Notruf um 05.28 Uhr mit der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle, dann radelt Maksimovic zum Wohnblock. Kaum angekommen, klingelt er in an allen Wohnungen Sturm. “Kein Licht brannte im ganzen Haus, ich pfiff und klopfte”, berichtet der Zumtobel-Mitarbeiter. “Wenn jetzt niemand aufmacht, nehme ich einen Stein und schlage damit die Scheibe der Tür ein. Dann gehe ich von Tür zu Tür”, dachte er sich in seiner Verzweiflung. Glücklicherweise ging dann jedoch das Licht im Gang an und die Tür wurde geöffnet – von einem seiner früheren Arbeitskollegen bei Zumtobel.

Gemeinsam riefen sie die Menschen aus dem Haus heraus. Dies war selbst nicht ganz ungefährlich: Vom brennenden Penthouse lösten sich Teile und stürzten gen Boden. Damit begnügte sich Maksimovic nicht: Er forderte die Anwohner auf, die rund um das Haus parkenden Autos umzustellen, damit die Feuerwehr Platz hat. Auch die Mitarbeiterin vom nahen Spar eilte hinzu, um den Bewohnern an diesem kalten Freitagmorgen einen Unterschlupf anzubieten.
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Die Feuerwehr ließ nicht auf sich warten. “Keine sechs Minuten nach meinem Anruf kam das erste Feuerwehrauto”, ist der 57-Jährige beeindruckt. Von ganz Dornbirn, inklusive der Bergparzellen, rückten die Florianijünger an. Nun ging es darum, sicherzustellen, dass niemand mehr im Haus ist. Als dies sichergestellt war, gab es für Maksimovic nur mehr eines zu tun. “Als ich sah, dass alle in Sicherheit sind, ging ich zur Arbeit”, diese warte schließlich nicht.