Flavia und David fahren mit dem Fahrrad von Vorarlberg nach Singapur

Über 12.000 Kilometer trennen Flavia und David von ihrem Ziel. Die beiden erfüllen sich damit einen Traum.
Schwarzach “Da wir beim letzten Thailandurlaub unsere Flipflops am Strand vergessen haben, müssen wir diese dort holen. Fliegen können ja nur Vögel, Autofahren nur Männer, darum nehmen wir das Fahrrad (Fahrradprüfung haben wir beide schon bestanden!)” So begründen Flavia und David online als “plusminusrundherum” ihre Reise. Ihr Ziel: Singapur. “Wir waren beide noch nie in Thailand”, räumt David ein, dass es sich hier mehr um einen Witz handelt. Die Radtour nach Singapur ist jedoch keiner.
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Die beiden kennen sich vom Studium. Die 26-jährige Schweizerin wollte immer schon auf dem Drahtesel verreisen, der 25-jährige Vorarlberger wollte immer schon nach Zentralasien. Vor etwas über einem Jahr kamen sie auf die Idee, beide Wünsche zu kombinieren. Aus den ersten nicht ganz ernst gemeinten Ideen wurde bald ernst. “Es ist natürlich auch eine billige Art zu reisen, auf der man viel sieht”, betont David die Vorteile.

Die Route war bald relativ klar, von der Türkei über den Iran und Turkmenistan geht es nach Zentralasien. “Ich denke, die Visen werden ein Thema”, sieht der gebürtige Schnifner als das größte Risiko. “Turkmenistan ist auf dem Landweg immer ein bisschen ein Glücksspiel.” Das chinesische Visum wird in Teheran beantragt werden müssen. In China werden sie streckenweise auf den Zug umsteigen müssen, um es in der erlaubten Zeit durch das Land zu schaffen. Die Details, welche Städte und Straßen, lassen sich die beiden aber offen.
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Los ging es für die beiden am 13. Februar in Widnau. Über den schneebedeckten Arlberg wurde genau so geradelt wie über den Brenner. Das Gepäck ist über die zahlreichen Taschen der beiden Fahrräder verteilt, sogar an den Vorderrädern hängen an beiden Seiten Gepäckstaschen.
Zeitplan: unter einem Jahr
“Wir sind entsprechend flexibel”, betont Flavia. Im Gepäck ist neben einem Zelt auch ein Wasserfilter, um genug Wasser zu haben. “Wir hoffen auf wenig Pannen, auch gesundheitstechnisch sind wir auf viel vorbereitet.” Derzeit ist die Motivation kurz nach dem Start gut, Zeit haben die beiden genug. Als Lehrer in der Schweiz hatten beide einen zeitlich befristeten Vertrag, der ausgelaufen ist.

Und auch der Rückhalt in der Familie und im Freundeskreis ist gut. “Die meisten stehen positiv dazu, denken sich aber auch, lieber macht ihr das als ich”, vermutet Flavia. Und auch bei den Eltern sei trotz aller Nervösität die Freude für die beiden Weltenbummler da. “Manche würden schon fast selbst gern mitgehen.”

Für ihre Radtour nach Singapur vermuten sie, dass sie ein gutes Jahr unterwegs sind, vielleicht weniger. “Ob wir von dort aus dann noch weiter wollen oder einfach dort eine Zeit lang bleiben, wissen wir noch nicht”, verrät David. Zeit ist vorerst mal noch nicht so wichtig.
