Wo ist Prinzessin Kate?

Menschen / 19.03.2024 • 09:53 Uhr
Wo ist Prinzessin Kate?
Lisbeth Bischoff über das “Verschwinden” von Kate. ap, schossmann

Das große Schweigen wird zum lautstarken Mediengetöse.

London Ein PR-Desaster der besonderen Art liefert das britische Königshaus. Um den Gesundheitszustand von Catherine, Princess of Wales, zu dokumentieren (die sich von einer Bauchoperation im Jänner erholt), veröffentlicht der Kensington Palast ein Foto mit einer von ihren drei Kindern umringten, strahlenden Kate. Nur das Foto hat einen Haken, nein, gleich mehrere. Von Fotomanipulation ist die Rede, denn das Abbild zeigt nachweislich Spuren einer Bildbearbeitung. Agenturen ziehen das Foto zurück, Catherine entschuldigt sich. Doch das Vertrauen in die bislang beliebte Kate und das Königshaus ist dahin.

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Die Gerüchteküche brodelt. Reuters

In der Netflix-Doku „Harry und Meghan“ klagt Prinz Harry die Verflechtung der Presse mit dem Königshaus an: „Es ist ein dreckiges Spiel“ Ausgewählten britischen Medien, der sogenannten „Royal Rota“, werden im Gegenzug für positive Berichterstattung, Insider-Informationen zugespielt. Hinter der schlechten Presse über ihn und Meghan habe die eigene Familie, auch sein Bruder William, gesteckt, um von eigenen negativen Geschichten abzulenken.

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Die Presse überschlägt sich. ap

Eine auffallend schlechte Fotomontage erhält auch Kaiser Franz Joseph am 22. Dezember 1872. In der Post befindet sich in einem Kuvert ein Bildnis seiner Frau Sisi. Das Foto zeigt eine nackte Frau mit den Gesichtszüge der Kaiserin. Doch der üppige Körper passt nicht zur zierlichen Figur Sisis. Dem Foto beigelegt, ein Erpresserbrief: Die Aufnahme kommt in Umlauf, auch in den Straßen von Wien, wenn nicht 3000 Francs (ca. 10.000 Euro) bezahlt werden. Die k. u. k. Polizeidirektion Wien wird mit der Klärung des Falles betraut, die den Erpresser, den hoch verschuldeten niederländischen Spielzeughändler Josef J. Kievits, ausforscht. Um jegliches Aufsehen zu vermeiden, verzichtet der Kaiser auf eine Gerichtsverhandlung.

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Die Agenturen haben das Bild zurückgezogen. ap

Zu spät ist es am britischen Königshof, um Aufsehen zu vermeiden. Um den Gesundheitszustand von Catherine zu dokumentieren, haben die PR-Strategen eindeutig versagt.

Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn