Der Montafoner Cedrik Bitschnau (19) hat über 3 Millionen Aufrufe bei Spotify

Bartholomäberg Blickt man in das Zimmer von Cedrik Bitschnau, könnte man meinen, es sei ein Tonstudio. Drei Monitore, Beleuchtung, Kamera, Mikrofon sowie Headset stehen bereit. Das Ganze ist noch geschmückt mit LEDs. “Ich habe es damals in der Coronazeit umgebaut”, erzhält er. “Eigentlich wollte ich eventuell als Influencer nebenher Geld verdienen, aber schlussendlich habe ich mich der Musik gewidmet.” Der Montafoner ist nun seit einem Jahr als “CIO” bekannt.

Mit fünfeinhalb Jahren hat er bereits die Musikschule besucht. Blockflöte und akustische Gitarre hat er schnell gelernt. “Dann wollte ich etwas Cooleres lernen und hab zur E-Gitarre gegriffen.” Jetzt spielt er diese seit 14 Jahren. Schnell wurde dem 19-Jährigen bewusst, dass er professionell Musik machen möchte. “Mein erstes Lied war allerdings ein Scherzsong”, erzählt Bitschnau. “Das habe ich damals für einen Freund geschrieben, also waren drinnen viel Witze und Insider von uns.”

Seine neueren Werke haben allerdings auf Spotify Aufrufe in Millionenhöhe. Erst vor Kurzem veröffentlichte Bitschnau das Lied “It was you”, das jetzt sogar 2 Millionen Aufrufe hat. Am 10. März kam sein neuester Song “Stoney” heraus, der die Marke von 3 Millionen knackte. “Das ist eigentlich ein Drittel von Österreich. Das begreift man einfach nicht”, sagt er. “Ich fühle mich dadurch nicht besonders, ich mache es, weil es mir Spaß macht, und wenn ich es mit so viel Leuten teilen kann, ist es toll.”

An den Zahlen könne man das nicht ablesen, denn ihm ist die Interaktion mit der Community wichtiger. “Ich war vor drei Wochen in Wien und ein Fan hat vor dem Restaurant gewartet, wo ich essen war, bis ich fertig werde. Dann hat er mich abgefangen und mich gebeten, ihm sein Shirt zu signieren.”

Der Montafoner hat sich das Wissen über das Komponieren von Beats selbst beigebracht. “Ich habe keinen Kurs gemacht, sondern alles wie andere Künstler auch über YouTube gelernt.” Das betrifft auch den Gesang. “Gesangstechnisch habe ich mich auch seit dem letzten Jahr verbessert, das haben mir auch einige Freunde gesagt. Wenn man die Songs vom April letztes Jahr mit den neueren vergleicht, hört man, dass ich deutlicher singe”, schildert Bitschnau.

Doch das Entscheidende ist der Beat, oft verbringt der Künstler stundenlang beim Suchen des perfekten Mix. Denn wenn er es selbst nicht erstellt, kauft er sich die Lizenz. Der Songtext kommt dann von allein gesprudelt. “Die Musik ist für mich wie Therapie. Ich werde so mit dem Stress und meinen Problemen fertig. Die meisten Einfälle kommen spontan.” Die besten Ideen für einen Songtext kommen ihm jedoch stets bei guter Laune. “Manchmal gibt es solche Tage, an denen man einfach Lust hat zu singen. Dann gehe ich einfach ins Studio und es läuft.”

Da Bitschnau am 2. April beim Bundesheer anrücken musste, hat er bereits einiges vorproduziert. Denn jetzt bleibt ihm nur die Zeit am Wochenende für die Musik. “Ich arbeite jetzt an einem Album.” Dieses –  mit über zehn Songs – möchte er bis spätestens Anfang Juni herausbringen.