Was Vorarlberger Jungwähler von der EU halten

Jugendliche erzählen, was für sie die EU bedeutet und warum sie zum ersten Mal ihre Stimme abgeben.
von Petra Milosavljeivc und Mirijam Haller
Bregenz Für etwa 401.900 Jugendliche und junge Erwachsene in Österreich markiert die EU-Wahl am Sonntag einen besonderen Meilenstein: Zum ersten Mal dürfen sie bei einer Wahl ihre Stimme abgeben.

Mona Greussing von der Schülerunion Vorarlberg, hat vor ein paar Jahren bereits an der Präsidentschaftswahl teilgenommen – für sie ist die EU-Wahl ihr zweites Mal im Wahllokal. “Die EU hat viele Auswirkungen auf unser Leben und wir merken es nicht immer, was wirklich wäre, wenn sie nicht existieren würde”, sagt die 19-Jährige.
Besonders bemerkbar macht sich dies beim Reisen. Dank der EU und den Mitgliedsstaaten gibt es keine Zölle der Reisepasskontrollen an den Grenzen. Auch das Arbeiten in einem anderen Land wird mithilfe der EU vereinfacht. “Ich habe mal ein Auslandspraktikum gemacht. Wenn ich in keinem EU-Land leben würde, müsste ich erst einmal schauen, ob das überhaupt geht und ob ich ein Visum benötige”, erklärt Greussing. “Es ist generell eine Gemeinschaft, von der wir profitieren, auch wirtschaftlich.” Deswegen nützt die Bizauerin die Chance und geht wählen. “Es ist schön, dass wir solch einen Rahmen mitgestalten können. Ich gehe wählen, weil ich sagen muss, dass es ein paar Parteien gibt, die ich nicht will. So kann ich entschieden, wer meine Werte vertritt.”
Freude und Aufregung
Für Timo Rabensteiner aus Koblach ist es jedoch die erste Wahl. “Es fühlt sich neu an und ich freue mich schon darauf, zum ersten Mal Teil der Wahlen zu sein”, sagt er.

Der 17-Jährige sieht die Wahl als Möglichkeit, seine Anliegen anzusprechen. “Am Sonntag wählen zu gehen, ist wichtig, um die Demokratie zu stärken, politische Entscheidungen mitzugestalten und Verantwortung für die Zukunft der Gesellschaft zu übernehmen. Wählen zu gehen, ist ein Recht und ein Privileg, das es in vielen anderen Ländern nicht gibt”, erklärt Timo entschlossen. Seine Mitschülerin Ronja Türtscher geht auch zum ersten Mal wählen und freut sich darüber, mitentschieden zu können, wer in der EU mitwirken darf. “Es ist die direkteste Möglichkeit als Bürgerin mitzuentscheiden, was innerhalb der EU passiert. Gerade für uns Junge beeinflusst es sehr vieles, was unsere Zukunft betrifft”, erklärt die Schülerin. “Es ist etwas ganz Neues, wenn man alleine in einer Wahlzelle steht.” Auch Ronja ist sich bewusst, was für Vorteile die EU mit sich bringt.

Auch Malin Ammann hat heute ihre erste Stimme bei einer bundesweiten Wahl abgegeben. “Ich bin heute wählen gegangen, weil es wichtig ist, das Recht mitzubestimmen, auszunutzen. Ich finde, es wäre Verschwendung nicht wählen zu gehen, obwohl man das darf,” begründet die 16-Jährige, die in Altach gewählt hat. Für sie bedeutet die EU “Sicherheit in der Regierung, Bündnisse und viele Vorteile.” 16 Jahre empfindet sie als ein angemessenes Wahlalter: “Man ist in diesem Alter normalerweise reif genug, um die Bedeutung und Wichtigkeit zu verstehen und um Voraus zu denken.”
