Seit 50 Jahren Friseurin: “Ich könnte jederzeit aufhören”

Seit 50 Jahren schneidet sie Haare in Bürs. Irmgard kennt alle Trends und Tricks und hat nicht vor, das Handwerk auf die Seite zu legen.
Bürs Jeder kennt sie als Irmi, nur selten wird sie mit ihrem vollen Namen Irmgard angesprochen. “Das ist schon seit Jahren so. Die Kunden kennen mich nur darunter, im Kalender steht auch ‘Irmi’, wenn es um Terminplanung geht”, erzählt sie.

Irmgard ist nämlich Friseurin und das seit 50 Jahren bei “Sprenger – Der Frisör” in Bürs. “Ich habe damals am 30. Juli 1974 mit der Lehre angefangen.” Die Ausbildung hat sie beim Vater des jetzigen Geschäftsführers, Alexander Sprenger, absolviert. “Es war ein kleines Geschäft damals in Bludenz. Danach sind wir hierhergezogen, in den Zimbapark.”

Mit der Zeit ist das Geschäft größer geworden. Und bei der Expansion war stets Irmgard dabei. “Nach meiner Lehre bin ich hier geblieben. Ich gehöre fast zum Inventar”, witzelt die 65-Jährige. Seit Mitte der Siebzigerjahre bis heute hat sich in der Friseurwelt auch einiges verändert. “Damals hat man Strähnen mit der Kappe gemacht, jetzt sind neue Techniken wie Balayage gefragt. Während meiner Lehre haben wir vom Schaber auf Schere umgestellt.”

Früher hat man sich aus einer Mappe oder Zeitschrift die Frisur ausgesucht, die man haben wollte, heute würden fast alle das Handy zücken und ein Bild zeigen. “Es hat sich einiges verändert, von der Schnitttechnik bis zum Färben. Deswegen ist es wichtig, ständig auf Seminaren zu sein und Weiterbildungen zu machen.” Selbst hat Irmgard bis jetzt jährlich neue Schulungen besucht, seien sie hierzulande, in Deutschland oder Paris sogar. “Darauf haben wir viel Wert gelegt.”

In Pension zu gehen kommt für Irmgard nicht in Frage. “Ich kann mir das nicht vorstellen. Ich könnte jederzeit aufhören, aber ich komme gern immer noch jede Woche”, sagt sie. “Die Wertschätzung von meinen Kunden ist enorm. Sie begleiten mich schon Jahrzehnte lang. Ich bin sehr dankbar dafür, auch für ihre Treue.” Auch sie ist ihren Ausbildungsbetrieb treu geblieben: “Ich kann es mir nicht anders vorstellen.” Ein Mal in der Woche kommt sie noch zur Arbeit. “Ich freue mich immer aufs Team. Sie sind alle jung und mit ihnen bleibe ich es auch.”
