Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen

Menschen / 05.10.2024 • 08:30 Uhr
Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Anna-Lena Pfanner und Jasmin Dallabrida kennen sich schon lange. VN/Stiplovsek

Es wird weiter „Ja“ gesagt. Was die neuen Geschäftsführerinnen von Si-Brautmode in Götzis für die Zukunft planen.

Götzis „Wir haben als Kinder schon aus Spaß immer gesagt, irgendwann haben wir gemeinsam etwas Eigenes“, lächeln Anna-Lena Pfanner (26) und Jasmin Dallabrida (26). Jetzt ist es tatsächlich dazu gekommen.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Sie haben das Logo ein wenig anders gestaltet. VN/Stiplovsek

Die zwei Freundinnen haben das Traditionsgeschäft Si-Brautmode in Götzis von Ilknur Sönmez übernommen, die es 21 Jahre betrieben hat. “Wenn man morgens hereinkommt, denkt man sich schon immer wieder aufs Neue, wow, das gehört wirklich uns”, sagt Pfanner. Kennengelernt haben sich die Vorarlbergerinnen bereits auf der Krabbeldecke. “Unsere Mütter waren sehr gut befreundet, es war prädestiniert.”

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Pfanner und Dallabrida sind seit der Kindheit Freundinnen. VN/Stiplovsek

Pfanner hat ihr Studium zur Maßschneiderin und Modedesignerin absolviert, Dallabrida hat wiederum Modemanagement studiert. “Wir ergänzen uns also ziemlich gut. Sie hat die Vorstellungskraft und ist für die Abänderungen zuständig und ich bin der Zahlenmensch”, sagt Dallabrida.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Gemeinsam haben sie sich den traum von Selbstständigkeit erfüllt. VN/Stiplovsek

Als Ilknur Sönmez die Suche nach einer Nachfolgerin öffentlich gemacht hat, hat Anna-Lena Pfanner bereits bei ihr als Schneiderin gearbeitet. “Jasmin ist da gerade wieder nach Vorarlberg gezogen. Wir waren beide frisch aus dem Studium und wollten noch warten”, erklärt sie.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Pfanner geht wie davor ihre Tätigkeit als Schneiderin nach, neben der Funktion als Geschäftsführerin. VN/Stiplovsek

Ein Jahr später haben sie sich dann getraut. “Der Zeitpunkt hat jetzt einfach gepasst. Wir haben gesagt, wir machen es, jetzt oder nie”, fügt ihre Freundin hinzu. Dadurch, dass sie das Inventar und den Namen übernommen haben, hat es ihnen den Start erleichtert. “Es ist etwas anderes, wie wenn du selbst alles neu aufbauen musst, da ist viel mehr Risiko dahinter”, sagt Dallabrida. “Das Geschäft hat großes Potenzial und es wäre schade, wenn wir es nicht führen würden.”

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Viele Bräute haben bereits im Geschäft ihr perfektes Kleid gefunden. VN/Stiplovsek

Das Si-Brautmode hat immer noch den alten Flair – es fühlt sich nach einem Märchen an. Dreihundert Kleider sind verteilt auf drei Stockwerke. Im Dritten sind unter anderem auch Secondhand und Outletkleider zu finden. “Wir möchten gerade den Nachhaltigkeitsgedanken mehr aufgreifen”, betont Pfanner. Alte Kleider finden eine neue Verwendung und werden dazu noch aufgepeppt.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
So sieht der Dritte Stock aus, in dem die Secondhand- sowie Outletkleider ausgetsellt sind. VN/Stiplovsek

Ein Teil der Lieferanten für die neue Ware werden die Vorarlbergerinnen behalten. “Wir möchten auch neue suchen. So können wir Modelle und Marken auslaufen lassen, damit es Platz für neue gibt, bei denen unser persönlicher Touch mehr dahinter ist”, betont Jasmin Dallabrida. Generell beziehen sie die Brautkleider ausschließlich von europäischen Herstellern.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Die neuen Geschäftsführeinnen konzentrieren sich komplett auf die Braut. VN/Stiplovsek

Das Geschäft haben die Höchsterinnen etwas umgestaltet. Es sind weniger Dekorationsartikel zu finden als davor. Sie möchten den schönen Altbau für sich sprechen lassen. Das Logo haben sie etwas jünger und in ihrem Stil gestaltet, deswegen heißt es nun “Si-Brautmode by AJ”. “Wir haben auch die Mitarbeiterin übernommen. Sie ist bereits 14 Jahre im Geschäft und es ist gut so jemanden zu haben, man merkt, wie gut sie sich auskennt”, betont Dallabrida.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Bald geht es für Pfanner und Dallabrida zum ersten Mal auf eine Hochzeitsmesse. VN/Stiplovsek

“Wir versuchen jetzt, die Abläufe zu optimieren und unseren eigenen Weg zu finden. Wir schauen, wo es hinführt”, erklärt Pfanner. Momentan steht für sie die Braut im Vordergrund. “Wir möchten ihr das perfekte Erlebnis geben”, betonen sie.

Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen
Sie beziehen Kleider nur von Herstellern aus Europa. VN/Stiplovsek