Traditionsgeschäft hat zwei Nachfolgerinnen

Es wird weiter „Ja“ gesagt. Was die neuen Geschäftsführerinnen von Si-Brautmode in Götzis für die Zukunft planen.
Götzis „Wir haben als Kinder schon aus Spaß immer gesagt, irgendwann haben wir gemeinsam etwas Eigenes“, lächeln Anna-Lena Pfanner (26) und Jasmin Dallabrida (26). Jetzt ist es tatsächlich dazu gekommen.

Die zwei Freundinnen haben das Traditionsgeschäft Si-Brautmode in Götzis von Ilknur Sönmez übernommen, die es 21 Jahre betrieben hat. “Wenn man morgens hereinkommt, denkt man sich schon immer wieder aufs Neue, wow, das gehört wirklich uns”, sagt Pfanner. Kennengelernt haben sich die Vorarlbergerinnen bereits auf der Krabbeldecke. “Unsere Mütter waren sehr gut befreundet, es war prädestiniert.”

Pfanner hat ihr Studium zur Maßschneiderin und Modedesignerin absolviert, Dallabrida hat wiederum Modemanagement studiert. “Wir ergänzen uns also ziemlich gut. Sie hat die Vorstellungskraft und ist für die Abänderungen zuständig und ich bin der Zahlenmensch”, sagt Dallabrida.

Als Ilknur Sönmez die Suche nach einer Nachfolgerin öffentlich gemacht hat, hat Anna-Lena Pfanner bereits bei ihr als Schneiderin gearbeitet. “Jasmin ist da gerade wieder nach Vorarlberg gezogen. Wir waren beide frisch aus dem Studium und wollten noch warten”, erklärt sie.

Ein Jahr später haben sie sich dann getraut. “Der Zeitpunkt hat jetzt einfach gepasst. Wir haben gesagt, wir machen es, jetzt oder nie”, fügt ihre Freundin hinzu. Dadurch, dass sie das Inventar und den Namen übernommen haben, hat es ihnen den Start erleichtert. “Es ist etwas anderes, wie wenn du selbst alles neu aufbauen musst, da ist viel mehr Risiko dahinter”, sagt Dallabrida. “Das Geschäft hat großes Potenzial und es wäre schade, wenn wir es nicht führen würden.”
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Das Si-Brautmode hat immer noch den alten Flair – es fühlt sich nach einem Märchen an. Dreihundert Kleider sind verteilt auf drei Stockwerke. Im Dritten sind unter anderem auch Secondhand und Outletkleider zu finden. “Wir möchten gerade den Nachhaltigkeitsgedanken mehr aufgreifen”, betont Pfanner. Alte Kleider finden eine neue Verwendung und werden dazu noch aufgepeppt.

Ein Teil der Lieferanten für die neue Ware werden die Vorarlbergerinnen behalten. “Wir möchten auch neue suchen. So können wir Modelle und Marken auslaufen lassen, damit es Platz für neue gibt, bei denen unser persönlicher Touch mehr dahinter ist”, betont Jasmin Dallabrida. Generell beziehen sie die Brautkleider ausschließlich von europäischen Herstellern.

Das Geschäft haben die Höchsterinnen etwas umgestaltet. Es sind weniger Dekorationsartikel zu finden als davor. Sie möchten den schönen Altbau für sich sprechen lassen. Das Logo haben sie etwas jünger und in ihrem Stil gestaltet, deswegen heißt es nun “Si-Brautmode by AJ”. “Wir haben auch die Mitarbeiterin übernommen. Sie ist bereits 14 Jahre im Geschäft und es ist gut so jemanden zu haben, man merkt, wie gut sie sich auskennt”, betont Dallabrida.

“Wir versuchen jetzt, die Abläufe zu optimieren und unseren eigenen Weg zu finden. Wir schauen, wo es hinführt”, erklärt Pfanner. Momentan steht für sie die Braut im Vordergrund. “Wir möchten ihr das perfekte Erlebnis geben”, betonen sie.
