Lisbeth Bischoff über eine Königin, die sich auf den Tod vorbereitet hat

Es mag beruhigend sein, wenn der eigene Sarg bereitsteht.
Kopenhagen Für die frühere dänische Königin Margrethe II. ist es nichts Außergewöhnliches. Denn wenn sie stirbt, müssen alle Vorbereitungen getroffen sein, um Verzögerungen bei der Beisetzung zu vermeiden. 2003 bekommt der Bildhauer Bjørn Nørgaard von Ihrer Majestät den Auftrag, einen gläsernen Sarkophag für sie und ihren Prinzgemahl anzufertigen. Jahrelang hat er nach Glasern gesucht, die in der Lage waren, seinen Entwurf umzusetzen. Fündig wurde er in Tschechien, in Pelechov, einem Teil der Glasstadt Eisenbrod, im Studio des Glaskünstlers Zdeněk Lothský. Dort wurde der gläserne 4-Tonnen-Koloss von Glaser Robert Hušek zwei Jahre lang geschliffen, und die Abbilder von önigin und Prinzgemahl mit Sand ins Glas gefräst. Der Sandstein für den Sockel stammt aus Frankreich, der Heimat von Prinzgemahl Henrik. Der Sarg wird von drei Säulen getragen. Sie repräsentieren die drei Länder, die von Margrethe II. regiert wurden: Bornholm aus Granit, Grönland aus Marmor und die Färöer aus Basalt. Jede Säule ist mit zwei Elefanten geschmückt, die die Verpflichtung gegenüber dem höchsten Verdienstorden Dänemarks symbolisieren: dem Elefantenorden.

Nach 15 Jahren Arbeit wurde das 3,9 Millionen Euro teure Kunstwerk in der Kapelle St. Birgitta im Dom von Roskilde aufgestellt. Prinz Henrik verfügte, dass er nicht neben seiner Frau beerdigt werden möchte. Seine Asche wurde nach seinem Tod (2018) im Garten von Schloss Fredensborg und in dänischen Gewässern verstreut. Geändert wurde das Kunstwerk aufgrund seiner Entscheidung nicht.
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Überraschend hat Margrethe II. im Jänner den Thron an ihren Sohn Frederik übergeben. Margrethe hat ihren Schritt auch mit ihrem Gesundheitszustand begründet.
Obwohl sich die 84-jährige Monarchin im September bei einem Sturz an der Halswirbelsäule verletzt und einen Bruch an der linken Hand zugezogen hat, gibt der Hof Entwarnung: ihr Gesundheitszustand gebe keinen Grund zur Besorgnis.
Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn