Mit Herz und Hammer: Ein junger Lustenauer auf dem Weg zum Steinmetzmeister

Der 18-jährige Sebastian Suton aus Lustenau ist einer von nur vier Steinmetzlehrlingen in Vorarlberg, die heuer ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Seine Leidenschaft für Stein und Handwerk prägt ihn bereits seit seiner Kindheit.
Lustenau Sebastian Suton ist einer von vier Steinmetzlehrlingen in Vorarlberg, die im Sommer ihre Lehrabschlussprüfung abgelegt haben. In seiner Heimatgemeinde und seinem Arbeitsort Lustenau ist er damit seit 20 Jahren einer der wenigen, der in diesem Beruf seine Ausbildung abgeschlossen hat – übrigens mit ausgezeichnetem Erfolg.

Schon als Kind entdeckte der 18-Jährige seine Leidenschaft für Stein und Handwerk. „Ich ging bereits mit sechs Jahren nach der Schule mit meinem Vater in die Firma und schaute ihm bei der Arbeit zu“, erinnert sich Sebastian. Andere Berufspläne kamen für ihn kaum infrage. Kurz überlegte er, eine weiterführende HTL zu besuchen, verwarf diesen Plan jedoch schnell. „Ganztags in der Schule zu sitzen, ist nicht so mein Ding“, meint er mit einem Schmunzeln.

Vielseitiger Beruf
Die abwechslungsreichen Tätigkeiten begeistern ihn bis heute. Als Steinmetzgeselle arbeitet Sebastian am Bau oder auf dem Friedhof. Das Angebot des Unternehmens reicht von Natursteinstiegen, Terrassen, Böden und ausgefallenen Bädern aus Natursteinen bis hin zu Grabsteinen und Inschriften. Besonders fasziniert ihn der Werkstoff selbst: „Stein ist nicht gleich Stein. Natursteine unterscheiden sich in Härtegrad, Farbe und Struktur.“ So sei Sandstein eher weich, während Granit zur harten Kategorie zähle. Je nach Stein erfordere die Bearbeitung einen anderen Kraftaufwand. „Was aber nie fehlen darf, ist viel Fingerspitzengefühl, vor allem beim Gravieren“, erklärt der 18-Jährige, der seine Freizeit gerne mit Freunden verbringt.

Den Umgang mit Hammer und Eisen hat er nicht nur im Betrieb seines Vaters Mirko gelernt, auch in der Berufsschule Wals (Salzburg) hat er vieles für sein Arbeitsleben mitgenommen. “Beim Üben sind schon einige Steine zu Bruch gegangen. Aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für den Stein”, erzählt Sebastian, dessen Lieblingsstein der Jura-Kalkstein ist. Der Jura ist nicht zu hart, gut zu bearbeiten, lässt sich vielseitig einsetzen und enthält fossile Einschlüsse. “Manchmal entdeckt man kleine Fische im Stein”, schwärmt der Hobby-Wanderer.

Ebenfalls hat er während seiner Ausbildung gelernt, auf die Sicherheit zu achten. Das geht über das Aufsetzen einer Schutzbrille, einer Schutzmaske sowie Kopfhörern während die Steine gesägt, gespalten, behauen, geschliffen oder poliert werden. Es betrifft aber auch das richtige Heben der Steine. “Wir achten darauf, dass wir schwere Steine mindestens zu zweit heben”, erklärt der Lustenauer, der gerne Terrassensteine auf Splituntergrund verlegt und am Feierabend eine Runde auf seinem Motorrad dreht.

Pläne für die Zukunft
Mit seinem Gesellenbrief ist Sebastians Ausbildung jedoch noch nicht zu Ende. 2025 wird er die Landesberufsschule Wals erneut besuchen und dort in einem Jahr noch die Lehrausbildung zum Steinmetztechniker anhängen. Als Ziele hat er neben der Meisterschule in Hallein auch noch die Steinbildhauerschule in Südtirol und einige Auslandsaufenthalte auf seinem Wunschzettel. “Mich faszinieren große Kirchen und Dome. Ich könnte mir vorstellen, in England Workshops und Fortbildungen im Bereich der Konservierung und Restaurierung zu besuchen.” Sein größtes Ziel ist jedoch schon seit seiner Kindheit klar: Er will die Firma seines Vaters übernehmen.

Zur Person
SEBASTIAN SUTON
GEBOREN 22. Februar 2006
FAMILIE Eltern, eine Schwester
AUSBILDUNG Lehre zum Steinmetz
HOBBY sich mit Kollegen treffen, wandern, Motorradfahren
LEBENSMOTTO Ausprobieren, ausprobieren

Das Gesellenstück von Sebastian:


