Früher haben Vorarlberger zu Weihnachten…

Menschen / 23.12.2024 • 16:41 Uhr
Früher haben Vorarlberger zu Weihnachten...
Früher war Weihnachten noch ganz anders. VN/Grundner

Wie haben Vorarlberger früher Weihnachten gefeiert? Von Kirchenbesuchen bis zu Geschenken.

Von Katja Grundner

Dornbirn Vier Vorarlberger verraten ihre Weihnachtstraditionen aus der Vergangenheit. Von strengen Kirchgängen und spitzbübischem Verhalten bis hin zu einfachen Kindheitsgeschenken und einer strikten Lametta-Ordnung am Weihnachtsbaum.

Umfrage Messepark Weihnachten

“In den Fünfzigerjahren ist Weihnachten immer ein Fest der Freude gewesen. Obwohl wir nur ganz einfache Sachen wie Socken, Handschuhe und Mützen als Geschenk bekommen haben. Natürlich hätte ich gern einmal ein paar Ski oder so unter dem Baum gehabt. Um Mitternacht bin ich immer in die Christmette gegangen, obwohl ich gar keine passenden Schuhe dafür hatte. Aber Vorarlberg ist ‘überkatholisch’ gewesen, da hat es Kirchenzwang gegeben. Ich weiß noch, es war bitterkalt in der Kirche. Als Jugendlicher bin ich dann nicht mehr bei der Familie, sondern in den hintersten Reihen gesessen und habe mit meinen Freunden während der Messe Alkohol getrunken.”

Karl Manfred Voggenberger, 74, Dornbirn
Umfrage Messepark Weihnachten

“Wir haben früher sehr einfach gefeiert. Im kleinen Familienkreis, nur ich mit meinen Eltern. Als Geschenk habe ich nur eine Kleinigkeit bekommen, zum Beispiel einen Hula-Hoop-Reifen. Wir hatten auch sehr einfaches, aber gutes Essen – Bratwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut.”

Christine Reutz, 75, Satteins
Umfrage Messepark Weihnachten

“Ich bin im Bregenzerwald aufgewachsen. In einer armen Familie in der Nachkriegszeit. Mein Vater hat beide Weltkriege mitgemacht. Wir hatten einen kleinen Christbaum, auf dem jedes Jahr die gleiche Dekoration hing. Die hatte meine Großmutter schon verwendet. Als Geschenk gab es nur eine Kleinigkeit. Es war einfach, aber schön. Es gefiel mir sehr gut. Das heutige Weihnachtsspektakel ist mir zu viel.”

Lothar Klauser, 85, Dornbirn
Umfrage Messepark Weihnachten

“Ich habe früher natürlich nur Kleinigkeiten als Geschenk bekommen. Zum Beispiel eine Okarina, also eine kleine Flöte, die man seitlich spielt. Es gab Kekse und als Weihnachtsessen hatten wir immer Würstel mit Sauerkraut und Brot. In die Messe sind wir nicht gegangen, aber wir hatten immer einen großen Christbaum mit viel Lametta. Wir haben das ganze Lametta einzeln, Stück für Stück, aufgehängt. Das hat alles gerade sein müssen. Es hat mich immer wahnsinnig gestört, wenn jemand das einfach auf den Baum draufgeworfen hat. Natürlich haben wir das Lametta jedes Jahr wiederverwendet.”

Isolde Bickel, 70, Dornbirn