„Nicht das Ziel einen Lamborghini zu besitzen“

Erwachsenenbilder Michael Grabher hat mit „Easy Money“ einen Volltreffer gelandet.
LUSTENAU Einfaches Geld. Was simpel klingt, hat Michael Grabher in seinem Buch „Easy Money 1×1“ niedergeschrieben, das er heute Freitag, 18.30 Uhr, in der Landesberufsschule Dornbirn präsentiert. Bewusst hat der Finanzcoach diesen provokanten Titel gewählt. „Weil es Interessierte gezielt darauf hinführen soll, wie man sein Geld strategisch klug und richtig anlegt.“
„Das Buch kommt ohne Tricks und Geheimtipps aus, es bietet echte Aha-Erlebnisse.“
Nun ist der 49-Jährige aber nicht irgendein Finanzjongleur, der Menschen schnelle Gewinne und hohe Erträge verspricht, sondern einer, der sich aus eigenen Erfahrungen heraus Gedanken über Finanzstrategien machte und dafür auch viel Zeit investierte. Als sich Grabher eingehend mit dem Kapitalmarkt zu beschäftigen begann, fing er richtiggehend Feuer dafür. „Ich habe dazu unzählige Studien aus den USA, die allesamt kostenlos im Internet erhältlich sind, gelesen. Das war extrem spannend.“

Langfristige Absicherung
Ein Fazit daraus war, dass sich der Aktienmarkt langfristig immer nach oben entwickelt. Eines steht für ihn aber auch fest: „Es ist nicht das Ziel, dass man sich durch Wertpapiere einen Lamborghini leisten kann, sondern um eine langfristige Absicherung und Rendite des angesparten Kapitals.“ Bei 95 Prozent aller Fonds ist es jedoch so, dass sie nicht einmal den Durchschnitt schaffen. Das hat verschiedene Gründe – einer davon ist, dass die Gesamtkosten zu hoch sind. Bei einem Fonds machen sie durchschnittlich ca. zwei Prozent aus. Grabher selbst setzt auf niedrige Kosten und weltweite ETFs, orientiert sich dabei an die internationalen Indizes.

Ihm geht es in erster Linie darum, dass Menschen, die sich für Aktienmarkt interessieren, diesen auch verstehen. Ganz ohne vermeintliche Tricks oder Geheimtipps. „Es geht vielmehr um den Aha-Effekt, so wie auch ihn erlebt habe.“ Für den promovierten Doktor, der ein Lehramtsstudium für Germanistik und Geschichte absolviert hat, war es kein Problem, sein Wissen weiterzugeben. Als Geschäftsführer der Volkshochschule Bregenz verpackte er es im Seminar „Easy Money“, das weit über die Grenzen hinaus für Aufsehen sorgte. Die Resonanzen waren überaus positiv. „Es gab nur vereinzelt kritische Stimmen, warum ich so etwas mache.“ 2023 wurde das Seminar vom Bundesministerium für Finanzen als Teil der nationalen Finanzbildungsstrategie ausgezeichnet und löste einen echten Hype in der Finanzwelt aus. Das soeben erschienene Buch ist ein vorläufiger Höhepunkt oder wie es Grabher bezeichnet. „Eine lässige Sache.“

Innovative Wege
Seit über 15 Jahren ist der Lustenauer in der Erwachsenenbildung tätig und versucht auch dort innovative Wege zu gehen. Ungewöhnlich war etwa, als er 2009 – damals war er 34 – als Direktor der Berufsreifeprüfung selbst die Italienisch-Matura an der VHS Götzis erwarb. „Ich wollte wieder einmal wissen, wie es einem Maturanten bei der Prüfung ergeht.“ Der Selbsttest ermöglichte ihm also auch in die Perspektive jener einzutauchen, die das Programm an den Volkshochschulen in Anspruch nehmen. „Da in der Erwachsenenbildung die Budgets nicht so üppig sind und die Subventionen sinken, heißt es kreativ zu bleiben und ein attraktives Programm zu erstellen.“ Dazu zählen die klassischen Freizeitangebote ebenso wie neue Kurse – wie etwa ein „Social Media“-Lehrgang. Grabher fühlt sich dabei ganz in einem Element. Selbst wenn es nicht immer so „easy“ ist, wie Geld anlegen. Marion Hofer

Michael Grabher
Wohnort Lustenau
Familienstand verheiratet mit Verena, zwei Kinder (Elisa, 9 und Jonas 11 Jahre alt)
Ausbildung HAK, Lehramtsstudium für Germanistik und Geschichte,
Beruf seit 2014 Geschäftsführer VHS Bregenz
Hobbys Mountainbike, Wandern, Skifahren