Corona in der Pflege: Vivienne über ihre Ausbildung während der Pandemie

Fünf Jahre seit der Corona-Pandemie. Vivienne erzählt über ihre Ausbildung zur Pflegeassistenz in dieser Zeit.
Dornbirn Eine Ausbildung mitten in einer weltweiten Pandemie zu beginnen, war sicherlich nicht Viviennes Absicht. „Ich war gerade im ersten Ausbildungsjahr“, erzählt sie. Praxis und Theorie wurden in ihrer Ausbildung zur Pflegeassistenz parallel vermittelt – mit Covid als zusätzliche Herausforderung. „Es ist schon ohne Corona ein anspruchsvoller Bereich.“
Ihr erstes Praktikum fiel direkt in diese Zeit. „Rückblickend war es für mich eine Phase des persönlichen Wachstums, weil man sehr schnell gefordert wurde – sowohl persönlich als auch in der Ausbildung“, schildert Vivienne. „Wir mussten uns rasch anpassen, und die Selbstständigkeit in der Arbeit – oder besser gesagt im Praktikum – kam wahrscheinlich früher als sonst.“

Für die heute 26-Jährige war diese Zeit nicht nur lehrreich, sondern auch emotional. Zudem erkrankte sie als eine der Ersten an Covid-19. „Ich erinnere mich noch genau. Ich wurde kurz vor Mittag positiv getestet, und zwei Stunden später lag ich mit Fieber und Atembeschwerden im Bett“, berichtet sie. Auch sie litt unter Long Covid. „Ein Jahr lang hatte ich Probleme mit der Atmung.“ Doch mehr als die körperlichen Symptome setzte ihr der Mangel an menschlicher Nähe zu. In dieser Zeit lebte sie mit ihrem Großvater zusammen. „Es war schwierig, ihm zu erklären, dass ich nicht zu ihm kommen konnte, weil ich positiv getestet war, obwohl er nur einen Stock unter mir war. Da habe ich gemerkt, wie wichtig zwischenmenschliche Kontakte sind.“
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In der Schule versuchten die Auszubildenden, trotz Distance Learning so viel Normalität wie möglich zu bewahren. „Wir haben immer gescherzt, dass wir in einer Einzimmersauna herumlaufen – wegen der Schutzanzüge“, erinnert sich Vivienne mit einem Lächeln.
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Bei ihrer Diplomfeier sprach sie schließlich einen Satz, der ihr besonders in Erinnerung geblieben ist: „Die Coronazeit hat nicht nur uns Schüler und Patienten herausgefordert, sondern auch jeden, der hier im Raum sitzt – und wir haben das alle richtig gut gemeistert.“ Ein Fazit, das sie bis heute für treffend hält.
