Ein Stück Großstadt sagt leise Servus

Menschen / 13.06.2025 • 15:30 Uhr
Ein Stück Großstadt sagt leise Servus
Rahel Schoenthal und Roland Lang sind die Betreiber. vn/paulitsch

Nach drei Jahren voller Konzerte, Lesungen und urbanem Flair steht das „Honolulu“ in der Bregenzer Innenstadt vor seiner letzten Saison.

Das „Honolulu“ hat es geschafft, ein Stück urbanes Großstadtflair mitten in die Bregenzer Innenstadt zu bringen. Nach drei Jahren neigt sich das Projekt nun dem Ende zu: Noch 14 Wochen bleibt der gemütliche Biergarten geöffnet. „Auf der einen Seite sind wir teilweise froh, dass es zu Ende geht, weil es sehr arbeitsintensiv war. Auf der anderen Seite sind wir sehr traurig“, sagen Rahel Schoenthal und Roland Lang, Betreiber des „Honolulu“-Hotels und Gastgartens.

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Sie sind traurig, dass es zu Ende geht. vn/steurer

In den vergangenen Jahren haben sie rund 140 Veranstaltungen organisiert – von DJ-Abenden über Buchlesungen und Ausstellungen bis hin zu Konzerten. „Uns war wichtig, einen Treffpunkt zu etablieren, der sich von der restlichen Gastronomie unterscheidet – im Herzen der Stadt, offen für alle“, betonen sie. „Es ist ein besonderer Ort – nicht durch uns, sondern durch die Lage in der Stadt. Ein Schatz für uns und viele andere, den man so nicht einfach reproduzieren kann.“

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Sie möchten das Beste aus der verbliebenen Zeit machen. vn/steurer

Obwohl die verbleibende Zeit wie im Flug vergeht, wollen Schoenthal und Lang noch das Maximum aus den letzten Wochen herausholen. „Wir freuen uns auf viele schöne Biergartenabende mit den Menschen, die wir über die Jahre kennengelernt haben und die hier zu Stammgästen geworden sind“, sagt Lang. Neben zahlreichen Konzerten und DJ-Sets ist auch eine letzte Ausstellung im Innenbereich des „Honolulu“ geplant. Zudem wird es erstmals Outdoor-Karaoke geben. Die große Abschlussveranstaltung findet am 30. August statt. „Es kommen Freunde aus Berlin: Trystan Pötter und William Minke die das DJ-Duo Portobello bilden, und oft gemeinsam mit Jan ‘Schowi’ Ritter auftreten – unter anderem beim diesjährigen Deutschen Filmpreis – und sie werden auch bei uns an diesem Tag auflegen“, erzählt Lang.

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Es sind noch 14 Wochen bis das Lokal schließt. vn/steurer

Im September steht dann die Auflösung des Standorts bevor: Beim „Honolulu“-Flohmarkt wird alles verkauft, was käuflich ist – von Möbeln über Kunst bis hin zu Pflanzen. „So kann sich jeder ein Stück ‘Honolulu’ mitnehmen. Ich würde am liebsten ein Stück der Mauer mit dem Kunstwerk von Alexander Stark heraustrennen und mitnehmen“, ergänzt Schoenthal. Das allerletzte Mal kann man das urbane Honolulu am 30. September besuchen – im Rahmen einer Performance beim Bregenzer Kultursommer.

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Sie wollen einen neuen Ort den sie selbst gestalten können. vn/steurer

Wie es danach weitergeht und ob es ein „Honolulu 2.0“ geben wird, ist ungewiss. „Wir würden natürlich gerne weitermachen“, sagen Schoenthal und Lang. „Wir sind zufrieden mit dem, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben. Aber es war uns auch bewusst, dass das Projekt nur auf Zeit angelegt ist.“ Für die Zukunft wünschen sich die beiden ein langfristiges Vorhaben. Eine erneute Zwischennutzung kommt für sie nicht infrage. „Es soll ein Ort sein, den wir selbst entwickeln und gestalten können – es soll nicht nur ein Ausschank sein“, betonen sie. Das Paar zeigt sich zuversichtlich: „Wir glauben, dass das Richtige noch kommen wird.“

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Am 30. August findet dann die Abschlussfeier statt. vn/steurer