Royals und Promis zu Gast im Skimuseum Damüls

75 Jahre Head: Alle sind sie gekommen, die Königinnen und Könige der Skipisten.
Damüls Damüls im Bregenzerwald ist der Austragungsort. Es geht nicht um Bestzeiten, sondern um beste Zeiten über Jahrzehnte: Der Vorarlberger Skihersteller Head feiert 75-jähriges Bestehen. “Das ist ein toller Anlass”, freut sich Head-Prokurist René Harrer. “Es zeugt von einer großen Geschichte, einer guten Tradition. Wir sind gut aufgestellt für die Gegenwart und auch für die Zukunft.”

Alle sind sie gekommen, die Königinnen und Könige der Skipisten: der Olympiasieger von 1992 und Abfahrtsweltmeister 1996 Patrick Ortlieb, der heutige Head-Rennsportleiter, Rainer Salzgeber, der seinen größten Erfolg mit der Silbermedaille im Riesenslalom bei der WM 1993 in Morioka feiern konnte, Olympiasieger in der Kombination in Calgary 1988, Hubert Strolz: “Skisport begleitet mich mein ganzes Leben. Zudem mischt mein Sohn Johannes noch im Weltcup mit.” (Und der holt sich im Jahr 2022 in Peking Olympiagold in der Kombination, wie sein Vater Hubert 34 Jahre zuvor.)

Ebenfalls in Feierlaune ist die schwedische Skirennläuferin und Olympiagewinnerin im Riesenslalom 2022, Sara Maria Hector, die sechsfache Juniorenweltmeisterin Magdalena Egger, Skirennläuferin Ariane Rädler und Elisabeth Kappaurer, die erst Ende Juni nach einer Serie schwerer Verletzungen ihren Rücktritt bekannt gegeben hat. Auch Walter Hlebayna hat seine Tätigkeit als VSV-Präsident beendet. “Wir haben in Vorarlberg eine echte Skikultur, sind Patrioten und fiebern mit unseren Ski-Assen mit”, sagt er.

Die Begeisterung ist es auch, die den früheren Sportartikelunternehmer Christian Lingenhöle antreibt, das FIS-Skimuseum in Damüls zu gründen und eine umfangreiche Sammlung über inzwischen 138 Jahre Vorarlberger Skigeschichte aufzubauen. Christian Lingenhöle: “Wir eröffnen eine neue Sonderausstellung, die wir auch dem Head-Markenbotschafter Hubertus Prinz zu Hohenlohe widmen.”

Der Prinz startet für Mexiko, hat sechs Olympische Spiele und 20 Weltmeisterschaften in den Beinen und sorgt als Fotograf, Sänger und Designer auch abseits der Piste für Furore. “Ein Tausendsassa”, wird er genannt, “ein unprofessioneller Gemischtwarenhandel der besonderen Art”, wie er selbst seine unterschiedlichsten Aktivitäten bezeichnet. Drei Jahre verbringt er in seiner Jugend im Internat in der Mehrerau in Bregenz und in der Stella Matutina in Feldkirch. Hubertus zu Hohenlohe: “Die Zeit in Vorarlberg hat mich zum Skilauf gebracht. Als ich Skirennen gesehen habe, kam der Wunsch auf, dass ich das auch tun möchte. Und somit hat Vorarlberg die ersten Schritte eingeleitet, um meine Skikarriere zu ermöglichen.”


Einer seiner Lehrer ist zum Festakt gekommen: der heute 90-jährige Pater Nivard aus dem Kloster Mehrerau. In der nächsten Skisaison wird der 66-jährige Hubertus wieder am Start stehen. Für alle Fans seiner Skirennbekleidung, die
er selbst entwirft, hat er gute Nachrichten: “Die kann nun gekauft werden.” Eine Auswahl seiner Entwürfe ist im FIS-Skimuseum zu sehen. Ob man royal gewandet besser die Hänge hinunterwedelt – dafür gibt’s keine Garantie. Lisbeth Bischoff





