Skimuseum Damüls zeigt 75 Jahre Head

Eröffnung der Ausstellung am 12. Juli, 15 Uhr, mit Hubertus Prinz zu Hohenlohe.
Damüls „Die Diskussion um Fördergelder geht auch an uns nicht vorbei“, beklagt Christian Lingenhöle die ungute Situation, die zu einer „Programmänderung“ in seinem FIS-Skimuseum in Damüls geführt hat: „Die ab Sommer geplante Sonderausstellung über die Geschichte der Vorarlberger Lifte und Seilbahnen ist wegen unsicherer Finanzierung vorerst aufgeschoben. Solange wir nicht wissen, wie viel Förderungen wir bekommen, wäre es fahrlässig, die Ausstellung ohne ein gesichertes Finanzierungskonzept zu organisieren“, bedauert der „Vater“ des einzigartigen Museums, das für sein Konzept von der FIS als FIS-Skimuseum geadelt wurde.

Ein vollwertiger Ersatz
Freunde dieser Dokumentation des Skilaufs gehen deswegen diesen Sommer nicht leer aus – sie dürfen sich über einen vollwertigen „Ersatz“ freuen: Am Samstag, 12. Juli, 15 Uhr, wird in der Kulisse Pfarrhof, in der die Dauerausstellung und die jeweiligen Sonderausstellungen gezeigt werden, die Ausstellung 75 Jahr Head gezeigt.
„Wir konnten mit unserem Kurator Christof Thöny kurzfristig umdisponieren und dank der Hilfe von Head-Chef René Harrer und Rennsportleiter Rainer Salzgeber die Head-Ausstellung zusammenstellen.“
Schillernder Stargast
„Wir bemühen uns gemeinsam mit Head prominente Läuferinnen und Läufer zur Eröffnung einzuladen – so kurzfristig ist es aber nicht einfach, weil die meisten bei Trainingskursen udgl. engagiert sind“, so Lingenhöle, der aber auf alle Fälle einen schillernden Stargast vorstellen wird. „Hubertus Prinz zu Hohenlohe wird am Eröffnungstag in Damüls dabei sein.“
Der heute 66 Jahre alte Skirennläufer, Sänger, Unternehmer, Fotograf usw. ist seit vielen Jahren als Head-Markenbotschafter unterwegs und hält „Weltrekorde für die Ewigkeit“: Zwischen 1982 in Schladming und 2025 in Saalbach war er bei 21 Weltmeisterschaften dabei und nahm zudem an sechs Olympischen Spielen teil. Mit Rang 26 im Slalom erreichte er 1982 sein bestes WM-Resultat, 43 Jahre später konnte er sich in Saalbach nicht mehr für die Rennen qualifizieren, wurde jedoch mit seinen Ergebnissen aus der Qualifikation in den offiziellen Ergebnislisten auf Rang 80 im Slalom und auf Rang 105 im Riesentorlauf geführt.
Eine legendäre Wette
Im Weltcup war er erstmals 1981 angetreten – um dabei überhaupt starten zu dürfen, hatte er kurz zuvor den mexikanischen Skiverband gegründet und war gleich auch dessen Präsident geworden. Aus der Saison 1981/82 stammt auch die legendäre Champagner-Wette mit Werner Grissmann: „Grizzly“ wettete, er würde in der Gröden-Abfahrt mindestens zehn Sekunden schneller als der Prinz sein. Am Ende waren es „nur“ knapp neun Sekunden – und der „rasende Rauchfangkehrer“ hatte fünf Flaschen Champagner zu bezahlen.
Starker Vorarlberg-Bezug
Zu Vorarlberg hat der Doppelstaatsbürger – Mexiko und Liechtenstein – einen sehr starken Bezug: hier hat er nach eigenen Angaben Skifahren gelernt und ging auch einige Jahre zur Schule – zunächst in Feldkirch in die Stella Matutina, anschließend in Bregenz in die Mehrerau.
1950 gegründet, 1969 im Ländle
In der Ausstellung wird natürlich auf die Erfolge der Head-Fahrerinnen und -Fahrer eingegangen, ebenso auf die Geschichte der Skifirma, die anders als „üblich“ verlaufen ist. „In der Regel waren es Wagner, die sich auf die Skiproduktion verlegten – Kästle ist dafür ein Paradebeispiel“, erläutert Lingenhöle.
Bei Head war der Gründer Howard Head (1914–1991) Flugzeugingenieur, der Erfahrungen aus dem Flugzeugbau für die Entwicklung des Skis nützte. Seine 1950 gegründete Firma hat seit 1969 ihren Hauptsitz in Kennelbach. STP