Die Heilkraft des Atmens entdeckt und Panikattacken überwunden

Augenoptikerin Naomi Cik (25) weiß um die transformative Kraft des tiefen Atmens. Als Atemlehrerin will sie Menschen zu innerer Ruhe und gesteigerter Lebensqualität verhelfen.
Wien Nach der Schulzeit zog die Hörbranzerin Naomi Cik (25) nach Wien. „Vorarlberg war mir zu klein und zu ruhig.“ Dort, in Wien, lebten bereits ihr Vater und ihr Bruder. „Ich bin ihnen nachgezogen.“
In der Bundeshauptstadt absolvierte die junge Frau eine Ausbildung zur Augenoptikerin. Der beratungsorientierte Beruf gefällt ihr. „Ich arbeite direkt mit Menschen und kann auf die Bedürfnisse der Kunden individuell eingehen. Das ist schön.“ Der Beruf vermittelt ihr viel Sinn. „Mit Brillen, Kontaktlinsen und Hörgeräten kann man die Lebensqualität der Menschen verbessern.“ Weil sie sich noch mehr qualifizieren möchte, bildet sie sich derzeit zur Hörakustikerin weiter.

Ihr Leben ist aber auch abseits des Berufes spannend. Naomi macht in ihrer Freizeit eine Ausbildung zur Atemlehrerin. Und das kam so: „Mein Vater nahm mich zu einem ,Atemabend’ des Vereins Atman mit. Wir machten in der Gruppe gewisse Atemübungen. Ich merkte, wie mich diese Übungen entspannten.“ Ihr Interesse für das Thema Atmen war jetzt geweckt. „In der Regel atmen wir flach und oberflächlich. Ich spürte, wie sehr mir das tiefe Atmen bzw. das in den Bauch atmen guttaten.“
Naomi belegte Seminare, in denen sie Atemtechniken lernte. Dort standen auch einstündige Atemreisen auf dem Programm. „Man konzentriert sich eine Stunde auf den Atem. Das half mir, meinen Körper besser zu spüren und in die eigene Kraft zu kommen. Ich fühlte mich mit etwas Größerem verbunden.“ Ende dieses Jahres schließt sie die Ausbildung zum Atemcoach ab. „Dann kann ich die gelernten Atemtechniken in Seminaren weitergeben und Menschen mehr zu sich selbst führen.“

Laut Naomi kann bewusstes Atmen viel bewirken. „Vor allem bei Stress hilft es. Man kommt runter, wird ruhiger, ist mehr bei sich und kann sich besser konzentrieren.“ Aber bewusstes und tiefes Atmen kann noch mehr. Naomi litt seit der Pubertät an Panikattacken. „Seit ich Atemarbeit mache, sind meine Panikattacken weg.“
Die Wahlwienerin ist der Meinung, dass sich jeder am Tag die Zeit nehmen sollte, bewusst zu atmen. „Das können wir zum Beispiel, wenn wir beim Arzt warten oder mit dem Auto an einer roten Ampel stehen – schon ein paar tiefe Atemzüge und alles fühlt sich leichter an.“

Die Augenoptikerin profitiert in ihrem Alltag auch vom richtigen Atmen. Als sie im April den Wien-Marathon lief, unterstützte sie der Atem. „Es zeigte mir, dass ich mit dem Atem viel machen kann.“ Auch in ihrem Brotberuf helfen ihr ihre Atemtechniken. „Man weiß nie, mit was für einem Kunden man es zu tun hat. Ist jemand aufgebracht, kann ich mithilfe des Atems Ruhe bewahren. Wenn ich einen ruhigen Raum in mir entstehen lasse, wirkt das beruhigend auf den Kunden.“
Naomi Cik
geboren 3. Dezember 1999 in Bregenz
Wohnort Wien
Familie ledig
Hobbys Wandern, Lesen, Zeichnen, Musik