Sandkunst aus Lustenau erobert die Welt

Sandmann Klaus Bösch verzaubert mit seinen Bildern.
Lustenau Fasziniert lässt der Künstler Klaus Bösch (61) feinen Sand aus Japan durch seine Hände rieseln. Seine Werkstatt in der Lustenauer Bahnhofstraße gleicht einem Träumeland: An den Wänden bewegen sich unzählige Sandbilder, jedes ein Unikat in stetigem Wandel. Mal rieselt der Sand gemächlich, mal mit etwas mehr Tempo. „Die Geschwindigkeit hängt vom Luftanteil und von der Körnung des Sandes ab“, erklärt Bösch, der sich seit 1986 der Kunst der Sandbilder verschrieben hat. Seine Werke finden heute weltweit großen Anklang. Insbesondere im asiatischen und arabischen Raum, wie er stolz berichtet.

Die Faszination des Sandes
„Sand ist drei bis vier Milliarden Jahre alt und hat den gesamten Zyklus der Erde mehrfach durchlaufen. Vielleicht fühlen wir uns deshalb so zu ihm hingezogen“, sinniert Bösch. Kein Wunder, dass viele Menschen am Strand den Sand durch ihre Finger gleiten lassen. 1986 kreierte der „Sandmann“, wie er sich selbst nennt, sein erstes Sandbild. Damals noch mit Sand aus dem Rhein in unterschiedlichen Nuancen und Körnungen. „Mich hat diese Kunstform sofort in ihren Bann gezogen“, erinnert sich Bösch.
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Die Kunst der richtigen Mischung
Das Geheimnis seiner Sandbilder liegt in der perfekten Mischung: Zwischen vier und sieben verschiedene Sandarten und -farben fließen in jedes Werk ein. Bösch verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Sand aus aller Welt: vom glitzernden, künstlich hergestellten bis hin zu Naturmaterialien aus Dubai, Bali oder vom japanischen Vulkan Fuji. Für besonders exklusiven Wüstensand aus Dubai bat er sogar den Oberstammesfürsten persönlich um Erlaubnis. „Je seltener ein Bild ist, desto höher ist sein Wert“, verrät der Künstler.

Der Kunde als Künstler
„Ich liefere mit meinen Sandbildern lediglich die Plattform, der wahre Künstler ist derjenige, der das Bild umdreht“, so Bösch. Jedes Mal entsteht eine neue Landschaft, die Kreativität und Entspannung fördert. „Es ist faszinierend zu beobachten, was sich aus dem Sand entwickelt. Jeder Betrachter empfindet dabei etwas anderes.“ Inspiration schöpft Bösch vor allem aus der Natur. „Fliegenfischen ist für mich genauso entspannend wie das Arbeiten mit Sand. Beides ist ständig im Wandel.“

Exklusive Kunst
Die Sandbilder aus Lustenau hängen heute in den Palästen des saudischen Prinzen, im jordanischen Königshaus, bei der Regierung von Dubai, in Europa vorwiegend in Hotels und in deren Spa-Bereichen. Auch in Japan, China, Australien, Amerika und im Nahen Osten schätzen exklusive Kunden Böschs Werke. „Meine Bilder sind Luxusprodukte, vergleichbar mit einer teuren Tasche oder Uhr“, sagt er. Doch nicht nur Liebhaber von Kunst werden bei ihm fündig. Auf seiner Homepage gibt es auch kleinere Bilder, die bereits ab 35 Euro auf sandpicture.com erhältlich sind. Beim Vorbeigehen dreht er das nächste Bild in seiner Werkstatt um und lässt den Sand etwas Neues schaffen. BVS

Zur Person
KLAUS BÖSCH
GEBOREN AM 23. Oktober 1963 in Lustenau
VERHEIRATET mit Monika
HOBBYS Fliegenfischen und Reisen



