Ins Luxussegment abgebogen: Die G-Klasse ist eine Klasse für sich

Mobilität / 09.05.2025 • 19:00 Uhr
Ins Luxussegment abgebogen: Die G-Klasse ist eine Klasse für sich
Die G-Klasse ist auf jedem Terrain eine Klasse für sich. VN/Steurer

350.000 Euro teurer Geländewagen im Test: Die G-Klasse von Mercedes erhielt jüngst eine Auffrischung.

Schwarzach Seine Geschichte ist lang und erfolgreich. 1979 hat Mercedes mit dem G einen Geländewagen geschaffen, der längst den Status einer automobilen Ikone erreicht hat. Die Kanten von einst sind geblieben, technisch ist der Klassiker in der Neuzeit angekommen. Die Stuttgarter haben das Erfolgsmodell über die Jahre immer wieder erneuert und gepflegt, ohne am Grundcharakter etwas zu verändern. Mit dem jüngsten Update hat der Hersteller noch einmal behutsam Hand angelegt und die Evolution weiter vorangetrieben.

Ins Luxussegment abgebogen: Die G-Klasse ist eine Klasse für sich
Ecken und Kanten: Die G-Klasse ist ihrem Charakter treu geblieben.

G bleibt G. Selbst bei der umfangreichen Erneuerung 2018 sind wesentliche Merkmale wie die Türgriffe mit Knopfdruck, das Ersatzrad am Heck oder die Blinker auf den vorderen Kotflügeln geblieben. In alle Richtungen etwas gewachsen, aber im Wesentlichen dem ursprünglichen Design treu geblieben: Verändert wurde nur, was notwendig war. Für Modernität sorgen seither die Scheinwerfer und Rückleuchten in LED-Technik. Bei der aktuellen Modellpflege sind eine neue Verkleidung der A-Säule und eine Spoilerlippe an der Dachzierleiste dazugekommen – da braucht es aber schon einen zweiten Blick, um das zu erkennen.

Ins Luxussegment abgebogen: Die G-Klasse ist eine Klasse für sich
Der Innenraum lässt keine Zweifel am Luxusanspruch der Baureihe.

Die Optimierungen betreffen Details, die die G-Klasse in Summe noch einmal exklusiver machen. Das trifft speziell auch auf die Topversion der Baureihe zu, die gleichzeitig der Bestseller ist. 60 Prozent der Auslieferungen gehen auf das Konto der AMG-Version, die in Österreich zumindest knapp 300.000 Euro kostet. Womit auch eines klar ist: Der G ist längst ins Luxussegment gekraxelt.
Abseits befestigter Straßen war noch jede Generation eine Klasse für sich. Die jüngste kann im Gelände alles noch ein wenig besser. Das digitale Offroad-Cockpit hilft dem Fahrer, die Potenziale auszuschöpfen. Drei Differenzialsperren, Untersetzung und verschiedenste Fahrmodi bilden die Basis für unglaubliche Kraxler-Fähigkeiten. Wenn eine G-Klasse nicht mehr weiterkommt, dann ist ohnedies Schluss.

Ins Luxussegment abgebogen: Die G-Klasse ist eine Klasse für sich

Bei der AMG-Version spielt aber auch anderes Terrain eine wichtige Rolle: die Straße. Dafür haben die Entwickler das Fahrwerk gründlich überarbeitet und mit einer aktiven hydraulischen Wankstabilität ausgestattet. Der G 63 fährt sich wie ein hochgelegter Sportler mit eindrucksvoller Geräuschkulisse. Für den imposanten Sound ist ein Vierliter-V8-Aggregat verantwortlich, das jetzt leicht elektrifiziert wurde. Die Mildhybrid-Technologie hilft der Dynamik und soll auch die Effizienz steigern. Zusätzliches Drehmoment und kurzfristige 20 PS durch den integrierten Startergenerator helfen der Dynamik und sorgen für eine Sprintzeit von 4,3 Sekunden auf Tempo 100 bzw. eine Spitze von 240 km/h (Performance-Paket). Der 600-PS-Bolide ist allerdings trotz Hybridisierung kein Kostverächter. Beim Verbrauch liegt schon der Normwert bei 14,9 Liter, in der Praxis sind es gut und gern auch zwei, drei Liter mehr. Zeitgemäß sind Verbräuche in diesen Höhen jedenfalls nicht.

Ins Luxussegment abgebogen: Die G-Klasse ist eine Klasse für sich

Den Trend der Zeit hat Mercedes im Innenraum getroffen, der deutlich aufgewertet wirkt. An Bord sind jetzt die jüngste Evolutionsstufe des Infotainmentsystems MBUX und große Bildschirme, jene für die Bedienung mit Touchfunktion. Materialien und Verarbeitung sind purer Luxus, die Platzverhältnisse jedenfalls auf bestem Niveau. Ein wenig sportlicher Zierrat sorgt dafür, dass sich die AMG-Version auch innen von den “zivilen” Varianten abhebt. Der G 63 ist zweifelsfrei eine der exklusivsten Möglichkeiten, von der Straße ins Gelände abzubiegen.

Mercedes-AMG G 63

Motor/Antrieb 4 Liter V-8 Biturbo Mildhybrid mit 600 PS, 850 Nm, 9-Gang-Automatik, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 4,3 Sek.; Spitze 240 km/h;
14,9 l Verbrauch (17,2 l im Test)
Preis ab 294.879 Euro; Testwagen: 351.066 Euro