Großer Laderaum, kleiner Spritappetit

Motor / 12.07.2013 • 14:27 Uhr
Für die Hybrid-Version des Auris Touring Sports verspricht Toyota einen Norm-Mixverbrauch von 3,9 bis 4,0 Liter Benzin. Fotos: werk
Für die Hybrid-Version des Auris Touring Sports verspricht Toyota einen Norm-Mixverbrauch von 3,9 bis 4,0 Liter Benzin. Fotos: werk

Der Toyota Auris TS ist der erste Kompakt-Kombi mit Option auf Vollhybrid-Antrieb.

TOYOTA. Kaum ist ein Auskommen ohne Kombi, wenn ein Autohersteller in der Kompaktklasse weitere Marktanteile einheimsen will. So kommt es, dass auch Toyota nun im C-Segment eine Lader-Version parat hat, eine Rucksack-Variante des im Vorjahr face- und technikgelifteten Auris. Die wurde TS – „Touring Sports“ – getauft und mit sportlicher Linie kreiert. Der um 285 Millimeter verlängerte Karosserie-Schnitt setzt sich in stimmiger Linie ab der B-Säule bis zur Heckklappe fort, mit einer leichten Erhöhung um 15 Millimeter (1475 mm). Die weiteren Basis-Maße wie Radstand (2600 mm) und Breite (1760 mm) sind mit dem Drei- und Fünftür-Auris identisch. Im Heck wurde reichlich Raum geschaffen für Ladegut: Minimal 580, maximal 1658 Liter Gepäck können über die 624 Millimeter niedrige Ladekante eingeladen werden. Dabei hilft ein praktikables Sitzlehnen-Faltsystem. Zur Sicherung liefert der Hersteller Verzurrösen und Trennnetz serienmäßig mit. Mit seinen Raummaßen liegt der 4,560 Meter lange Lader im obersten Bereich seines Segments.

Es wäre aber kaum Toyota, wäre zur beachtlichen Transportkapazität nicht auch ein hohes Quantum Sparpotenzial addiert. Gemäß dem erklärten Vorhaben, alle Baureihen mit zumindest einem Hybriden zu bestücken, liefert man zusätzlich zu den zwei auf Genügsamkeit getrimmten Benzinern und zwei Dieseln (die auch im Schrägheck-Auris eingesetzt sind) für den TS eine Alternativ-Antriebsoption gleich vom (Markt-)Start weg mit. Damit ist der größte Autohersteller der Welt von Neuem ein Wegbereiter, denn der Touring Sports ist der erste Kompakt-Kombi, der auch mit Vollhybrid-Antrieb zu haben ist.

Für eine erste Erprobung stand der mit dem Typenbezeichnungs-Zusatz „HSD“ versehene Hybride im Zentrum des Interesses. Gleich vorweggenommen: Er büßt gegenüber seinen konventionell angetriebenen Brüdern nicht einmal ein Quäntchen an Laderaum ein. Die Batterie-Einheit ist unter der Fond-Bank platziert. Dafür ist sein Benzintank um fünf Liter kleiner (45 l), und er hat ein um 160 Kilo höheres Start-Gewicht (ab 1335 gegenüber ab 1175 kg), was im Bereich des Zweiliter-Diesels liegt. Das fällt im Fahrbetrieb kaum auf. Dafür ist spürbar, dass bei der Geräuschdämmung hohes Augenmerk angewandt wurde, er ist merklich leiser als der Prius – solange man das Gaspedal nicht auf Anschlag drückt. Denn dann heult auch er. Der Effekt ist, dass man in den Gleitmodus geht, in dem er braven Vortrieb liefert. Den Beweis des kleinen Sprit-Appetits hat er nicht ganz im Bereich des vom Hersteller angegebenen Mix-Normverbrauchswerts geliefert. Rund fünf Liter Benzin hat der Bordcomputer gemeint. 3,9 bis 4,0 Liter sollten es sein (bei einem CO2-Wert von 85 g/km).

Preislich ist der Hybrid-TS nahe am stärkeren Diesel, dem 2,0 D-4D (mit 124 PS) positioniert. Der Alternative kostet ab 26.600 Euro im Ausstattungsniveau „Active“, der Selbstzünder kommt in der gleichen Mitgift-Stufe auf ab 25.460 Euro.

Inneneinrichtung: ident mit der des Schrägheck-Auris.
Inneneinrichtung: ident mit der des Schrägheck-Auris.
Der Kofferraum fasst zwischen 580 und 658 Liter.
Der Kofferraum fasst zwischen 580 und 658 Liter.

Fakten

» Motoren/Antrieb: 1,33 l Benziner mit 99 PS, 1,6 l Benziner mit 132 PS, 1,4 l Diesel mit 90 PS, 2,0 l Diesel mit 124 PS, Hybrid mit 136 PS Systemleistung (1,8 l Benziner mit 99 PS und Elektromotor mit 82 PS), Frontantrieb

» Preis: Benziner ab 17.790 Euro, Diesel ab 20.110 Euro, Hybrid ab 26.600 Euro

» Marktstart: September