„Einzelne alternative Antriebe sind schon sehr relevant“

Motor / 06.03.2014 • 20:35 Uhr
Volkswagen T-RocEin Golf fürs Gelände. In Genf zeigt VW als Weltpremiere die Fahrzeugstudie T-Roc. Fallen die Reaktionen darauf positiv aus, könnte er bald gebaut werden. Vertriebsvorstand Christian Klingler sieht jedenfalls großes Potenzial.
Volkswagen T-Roc
Ein Golf fürs Gelände. In Genf zeigt VW als Weltpremiere die Fahrzeugstudie T-Roc. Fallen die Reaktionen darauf positiv aus, könnte er bald gebaut werden. Vertriebsvorstand Christian Klingler sieht jedenfalls großes Potenzial.

VW ist mit neuen Modellen und alternativen Antrieben auf dem Weg zur Nummer eins.

VW. Der Volkswagen-Konzern hat große Ziele: Bis 2018 wollen die Deutschen der weltweit führende Hersteller sein. Mit 9,5 Millionen verkauften Autos hat der Konzern im Vorjahr Kurs auf die Spitzenposition genommen. Dafür mitverantwortlich ist der gebürtige Tiroler Christian Klingler, Vorstand für Vertrieb und Marketing.

Auf welchen Märkten entscheidet sich das Rennen um Platz eins?

Klingler: Es gibt nicht die eine Region, die entscheidend ist. Wir werden uns überall weiter verbessern müssen. Wenn man auf 2007 zurückschaut und mit heute vergleicht, liegen die Top-3 sehr eng beieinander. 250.000 bis 300.000 Autos – da reden wir von Peanuts.

Wie läuft das aktuelle Jahr?

Klingler: Wir glauben an ein Wachstum. Kein großes zwar, aber doch. Für Europa sehen wir eine leichte Erholung des Gesamtmarktes. Das wird allerdings ein Niveau sein, das deutlich unter dem Jahr 2007 liegt. Wir erwarten uns keine zu großen Sprünge nach oben, weil die Arbeitslosigkeit nach wie vor auf vielen Märkten dominierend bleiben wird. Die USA werden sich vernünftig weiter-entwickeln – auch wenn es erste Anzeichen einer Überhitzung gibt. Für China sind wir zuversichtlich, auf anderen Märkten wie etwa Indien sind wir durch Währungsturbulenzen etwas gebeutelt.

Die Absatzschwäche in Europa führt zu einer Rabatt-Politik der Hersteller. Wie geht es weiter?

Klingler: Wir waren nie Rabatttreiber und werden es auch nicht. Wir müssen uns allerdings auch im Umfeld entsprechend positionieren. Wir sind mit dem, was wir preislich zustande bringen, sehr zufrieden.

Der VW-Konzern zeigt in Genf neue Modelle mit alternativen Antrieben. Bis wann werden diese auch für das Absatz-Volumen relevant sein?

Klingler: Wir zeigen hier sehr viele technische Perspektiven auf. Einzelne sind aber schon jetzt sehr relevant. Ich denke da etwa an die BlueMotion-Technologie bei VW. Wir sind davon überzeugt, dass es nicht nur die eine Lösung gibt. Es sind mehrere: optimierte Verbrennungsmotoren genauso wie Gasantrieb. Und wir sind in der E-Mobilität voll angekommen. Viel wird jetzt davon abhängen, wie sich der Kunde und wie sich die Preise entwickeln. Wir zeigen: Wir können es und wir machen es.

Bis wann wird es konkurrenzfähige Preise für E-Mobilität geben?

Klingler: E-Antrieb wird immer teurer sein als herkömmliche Antriebe. Das liegt in der Natur der Technologie. Das Preis-Premium wird sich aber reduzieren.

VW zeigt in Genf eine Kompakt-SUV-Studie. Welche Chancen hat sie?

Klingler: Die ersten Reaktionen sind durchwegs positiv. Wir sehen, dass es eine Lust auf SUV-artige Fahrzeuge gibt, die auch kleiner sind. Die Potenziale dafür gibt es auf alle Fälle. Wir warten die Reaktionen ab und werden uns dann entscheiden.

Christian Klingler, Vertriebsvorstand des VW-Konzerns, sprach in Genf mit den VN.
Christian Klingler, Vertriebsvorstand des VW-Konzerns, sprach in Genf mit den VN.