Klassiker modern interpretiert

Der schönste neue Elfer: Porsche hat Targa-Kultkonzept in die Moderne geführt.
Porsche. Vor 50 Jahren hat Porsche den Targa erfunden. Jetzt feiert er in der jüngsten Generation seine Widergeburt. Zwar ist der Targa seit 1965 nie aus der Modellpalette verschwunden, aber er hat den markanten Bügel verloren. Und genau der ist jetzt wieder da: Retro modern interpretiert.
Porsche hat die Targa-Idee technisch revolutioniert. Ein Knopfdruck und ein komplexer Mechanismus wird in Bewegung gesetzt. Verdeckelemente öffnen sich und verschwinden später in der Karosserie. Das Spektakel dauert nur 19 Sekunden und ist so beeindruckend, dass man gerne mal nur so aus Lust und Laune öffnet und schließt. Fest steht also: Kein anderer Elfer macht schon im Stand so viel Spaß wie der Targa. Und kein zweiter aktueller 911er sieht so gut aus.
Der schönste Porsche ist aber nicht der sportlichste Porsche. Das muss man wissen. Weil so hübsch und innovativ das Dachkonzept ist: Es macht den Sportwagen schwerer. Und wer weiß, wie in dieser Liga um jedes Gramm gekämpft wird, dem wird schnell klar, dass ein Mehrgewicht von 110 Kilogramm zum 911 Coupé bzw. 40 Kilogramm zum klassischen Cabrio etwa auf der Rennstrecke nicht ohne Folgen bleiben. Wer sich dem Kampf um Hundertstelsekunden stellen will, der sollte besser eine der anderen 911-Modell-Varianten wählen. Allen anderen ambitionierten Fahrern reicht die Performance des Targa mehr als. Weil schwerfällig ist er ja auch wieder nicht. Darauf haben sie in Zuffenhausen schon geschaut. So besteht die Targa-Haube aus Magnesium, Alu-Druckgusselementen und besonders leichtem Verbundglas.
Soweit zum Dach. Alles andere ist Porsche 911, wie man es kennt. Zwei Motoren mit 350 PS (Targa 4) und 400 PS (Targa 4S) stehen zur Wahl. Und ein hoch sportlich ausgelegter Allradantrieb ist Serie mit an Bord.
Beeindruckende Fahrleistungen
Dass schon die Einstiegsversion mit dem etwas kleineren 3,4-Liter-Boxermotor mehr als ausreichend Kraft bereit, stellt, davon haben sich die VN im Test schnell überzeugen lassen. 0 auf 100 in 4,8 Sekunden, Spitze bei 282 km/h sind eindrucksvolle Werte. Und was die Agilität anbelangt, da gibt es ohnedies kaum einen Wettbewerber, der Porsche das Wasser reichen kann. Der 911er setzt beim Fahrspaß Maßstäbe –und das seit Generationen. Das war vermutlich 1965 mit der Premiere des ersten Targa schon so. Jetzt wird das alles noch um den modernen Dachkomfort ergänzt. So viel Luxus hat natürlich auch seinen Preis. Der beginnt bei 130.330 Euro.




Fakten
Motor/Antrieb: 3,4-Liter-Boxermotor mit 6 Zylindern, 350 PS; 390 Nm Drehmoment; 7-Gang-PDK-Getriebe, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 4,8 Sekunden, Spitze 282 km/h; Verbrauch 8,7 l (223 g CO2/km), Testverbrauch 10,2 l
Preis: ab 130.330 Euro; Testwagen: 164.726 Euro