Gute Basis fürs erlebbare Fahrgefühl

Der Einstiegsdiesel im schneidigen Mercedes CLA diszipliniert zur Gelassenheit.
Mercedes. „Vorsicht, Kopf einziehen!“ Die Warnung des CLA-Steuermanns an die beiden Mitfahrer, die gerade den Wagen entern wollen, kommt indes zu spät. Kopfnuss! Infolge des kecken Dachschwungs der coupéhaften Stufenheckvariante des A-Klasse-Modells gilt es beim Einstieg genau aufs eigene Haupt aufzupassen. Ansonsten droht Blechkontakt.
Sitzt man dann aber erst einmal, ergibt sich auf Anhieb ein angenehmes Gefühl. Jedenfalls in der ersten Reihe. Dort geht es komfortabel zu. Die klare Benz-Ansage: Hier kommt Premium. Der mit 4,63 Meter Außenlänge schon stattliche Stuttgarter Sternträger bietet alle gängigen Sicherheitssysteme und in der „Urban“-Ausstattungslinie, die im VN-Test zur Verfügung stand, so Annehmlichkeiten wie Sportsitze in Artico-Ledernachbildung sowie eine Vielzahl optionaler Assistenzsysteme wie Navi samt Rückfahrkamera, Kollisionswarner, Zweizonen-Klimaautomatik oder Aktiv-Park-Assistent. Das passt alles ganz prima und der Aufenthalt an Bord der viertürigen Kompakt-Coupé-Limousine gerät zum Wohlgefühl. Außer vielleicht im Fond. Großgewachsene und langbeinige Passagiere geben dort auf dem Gestühl praktisch den verkrampften Bückling, weil ihnen infolge der abfallenden Dachlinie im CLA der Himmel auf den Kopf zu fallen droht. Ein angenehmes Mitfahrgefühl auf längeren Touren will so sicher nicht aufkommen.
Und wie fährt es sich jetzt tatsächlich im Alltag mit dem CLA-Beau, der im modern-sportiv gestylten Blechkleid voll auf Jungdynamiker macht? Wir waren dazu im VN-Test mit dem Einstiegsdiesel – das kleine Selbstzünderaggregat entstammt der Mercedes-Renault-Kooperation – unterwegs, der für vergleichsweise wirtschaftlich denkende Fahrernaturen Appetit auf die Feinschliff-Benz-Welt machen soll. 109 PS hat der CLA 180 CDI, der von einem 1,5-l-Dieselmotor angetrieben wird. In Bewegung gebracht, zeigt sich schnell, dass der CLA mit dem Basis-Triebwerk unter der Haube kein Temperamentsbolzen ist, den immerhin knapp 1,5 Tonnen schweren Wagen aber respektabel in Schwung bringt und für ordentliche Fahrleistungen sorgt.
Einzig bei längeren Autobahnfahrten wünscht man sich für die Zwischenspurts bei Überholvorgängen, dass im oberen Drehzahlbereich ein Glutfunke mehr Leistung aufgeht. Von Vorteil hingegen ist die Leistungsdiät, wenn es ums Nachtanken geht. Die moderaten Trinksitten des Basisdiesels sind aller Ehren wert.




Fakten
Motor/Antrieb: Vierzylinder-Dieselmotor, 109 PS, 260 Nm/1750 -2500 U/min, Vorderradantrieb, 7-Gang-Automatikgetriebe DCT.
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 11,6 Sek., Spitze: 205 km/h, 3,9 l Diesel (101 g CO2/km), Testverbrauch: 5,4 Liter
Preis: Grundpreis: 32.680 Euro, Testwagen: 44.153 Euro