Das hohe C in der Mittelklasse

Motor / 26.12.2014 • 15:35 Uhr
Die neue Mercedes C-Klasse gibt es mit verschiedenen Front-Designs. Besonders sportlich wirkt die Variante mit dem Stern im Grill.
Die neue Mercedes C-Klasse gibt es mit verschiedenen Front-Designs. Besonders sportlich wirkt die Variante mit dem Stern im Grill.

Ähnelt der S-Klasse und bietet Komfort und Luxus wie kein anderes Modell im Segment.

Mercedes-Benz. Mercedes bietet sein Flaggschiff jetzt quasi auch im Kleinformat an. Die neue C-Klasse ist derart gut gelungen, dass die glatt auch als kleine S-Klasse durchgehen würde. Schon optisch gibt es zwischen C und S keine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Speziell von hinten sehen sich die beiden zum Verwechseln ähnlich.

Außen hui, innen pfui? Weit gefehlt. Die eigentliche Leistung besteht nicht in der optischen Ähnlichkeit zum Topmodell, sondern in der hohen Qualitätsanmutung. Hier nimmt die S-Klasse eine Sonderrolle am Markt ein. Umso erstaunlicher ist, dass Mercedes auch zwei Klassen darunter ein ähnliches Qualitätsniveau bieten kann.

Luxus hat immer auch ein Stück weit mit dem Platzangebot zu tun. So ist die neue C-Klasse gewachsen. Länger, breiter und ein höherer Radstand führen zu einem verbesserten Raumgefühl. Das trifft vor allem auf die beiden vorderen Plätze zu. Im Fond kann das Mittelklasse-Modell naturgemäß nicht mit der Oberklasse mithalten. Wohl auch nicht mit allen direkten Wettbewerbern. Der Kofferraum hingegen ist mit 480 Liter Ladevolumen großzügig ausgefallen.

Bei den Materialien, der Haptik und den Verarbeitungsdetails im Innenraum ist die C-Klasse allen Zweifeln erhaben. Besser kann das in diesem Segment kein anderer. Ein bisschen ist man geneigt, vom Mercedes der Mittelklasse zu sprechen, auch wenn das doch ein wenig abgedroschen klingt.

Große Vielfalt

C-Klasse ist nicht gleich C-Klasse. Die Antriebsvielfalt ist enorm, die Optionenliste schier unendlich. 68 Posten in der Rubrik Sonderausstattung finden sich beim Testfahrzeug, einem C220 BlueTEC mit 170 PS Leistung. Da zählt das Burmester-Surround-Soundsystem ebenso dazu, wie die optionale Luftfederung – ein Novum in diesem Fahrzeugsegment. Und auch bei den Assistenzsystemen und beim Infotainment lässt sich die C-Klasse zum Luxus-Mobil aufrüsten. Das führt dann auch zu den vergleichbaren Fahreigenschaften. Die luftgefederte Mittelklasse bügelt wie ein Chauffeursfahrzeug jede Bodenunebenheit.

Sehr ordentlich ist das 2,2-Liter-Dieselaggregat, das die 4,7 Meter lange Limousine in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Normverbrauch: 4,3 Liter (5,8 im VN-Test). Ein wenig knorrig hört sich der Selbstzünder gelegentlich an. Wobei in Summe auch am Geräuschkomfort nichts auszusetzen ist. Schwächen leistet sich die C-Klasse – wie die große S-Klasse – praktisch keine. Und noch in einem Punkt ist die Verwandtschaft zum Luxusmodell erkennbar. Beim Preis: So kommt der Testwagen auf 73.835 Euro.

Mehr als nur ein Hauch von Luxus im Innenraum.
Mehr als nur ein Hauch von Luxus im Innenraum.
Schicke Premium-Limousine. Fotos: VN/Steurer
Schicke Premium-Limousine. Fotos: VN/Steurer
Negativ: Die C-Klasse leistet sich kaum Schwächen. Gut ausgestattet klettert der Preis aber rasant in die Höhe.
Negativ: Die C-Klasse leistet sich kaum Schwächen. Gut ausgestattet klettert der Preis aber rasant in die Höhe.
Positiv: Voll ausgestattet inklusive Luftfederung ist die C-Klasse ein Segment höher angesiedelt.
Positiv: Voll ausgestattet inklusive Luftfederung ist die C-Klasse ein Segment höher angesiedelt.

Fakten

Motor/Antrieb: 2,2-Liter-Dieselmotor mit 170 PS Leistung, 400 Nm Drehmoment, 7-Gang-Automatik (7G-Tronic Plus), Heckantrieb

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 7,9 Sekunden, Spitze 230 km/h, Verbrauch 4,3 l (108 g CO2/km); Testverbrauch: 5,8 l

Preis: ab 40.430 Euro; Testwagen: 73.835 Euro.