Schicke Kanten, viel Temperament

Motor / 17.04.2015 • 14:00 Uhr
Als Debütant der neuen Turbobenziner-Ära hat Lexus den NX bestimmt. Als 200t hat er muntere 238 PS. Fotos: werk
Als Debütant der neuen Turbobenziner-Ära hat Lexus den NX bestimmt. Als 200t hat er muntere 238 PS. Fotos: werk

Im Lexus NX200t debü-tiert der erste Turbo-Benziner der Luxus-Tochter von Toyota.

Lexus. Man sieht es ihm nicht an, und man spürt es auch kaum: Der noch sehr junge Beitrag der Edel-Marke Lexus zum Thema Kompakt-SUV, der NX, ist ein enger Verwandter des RAV4, Dauerbrenner und einer der Topseller des Mutterkonzerns Toyota. Das japanische Premium-Label hat auf die Basis des Segmentsbegründers (der mittlerweile in seiner vierten Generation angelangt ist) eine optisch eigenständige Interpretation des boomenden Segments gestellt. Eine, die mit ihren schicken Ecken und Kanten bewusst polarisieren will und ein Premium-Statement setzen soll. Das ist bei Lexus bereits traditionell mit Antriebsalternativität gepaart, weshalb der junge Kompakte als Hybrid – 300h – seinen Einstand gefeiert hat.

Konventioneller Antrieb

Jetzt reichen die Luxus-Japaner ein konventionell angetriebenes Modell nach. Und sie brechen gleichzeitig mit einer jahrzehntelangen Tradition: der Abkehr von der reinen Lehre der Saugmotoren. Das betrifft natürlich ein Benzinaggregat, denn Diesel ist nach wie vor kein Thema. Es handelt sich um einen laut Hersteller komplett neu entwickelten Vierzylinder, der mittels Twinscroll-Turbo aus zwei Litern Hubraum eine Leistung von 238 PS (bei 4800 bis 5600 U/min) holt, plus einem Maximaldrehmoment von diesel-verdächtigen 350 Nm (bei 1650 bis 4000 U/min).

Gekoppelt ist das Kraftwerk an ein, ebenfalls neues, Automatikgetriebe, das im Gegensatz zum von Lexus und Toyota ansonsten gewohnten stufenlosen CVT-System mit einem Wandler arbeitet und sechs Schaltstufen bereitstellt. Ist schon der Hybrid mit seinen beiden Elektromotoren (jeweils an der Front- und an der Hinterachse) leistungsseitig kein fader Geselle, abgesehen einmal vom sechs Gänge simulierenden automatischen Schaltsystem, so entwickelt der Turbo echtes Temperament. Er leistet sich keine Anlaufschwäche und arbeitet vorzüglich mit der Wandlerautomatik zusammen, die prompt, weich und stets richtig die Gänge wechselt. Geradezu quirlig tritt er an, begleitet von aufmunterndem Auspuff-Sound, wenn man den Fahrmodus von „Eco“ auf „Sport“ oder gar „Sport plus“ stellt. Das knackig abgestimmte und kaum knochige Fahrwerk sowie die präzise Lenkung machen das Kreisverkehr-Durchpflügen zum spaßigen Sport. In engen Gassen und winkeligen Kurven tänzelt der Turbo-NX agil und flink um die Ecken. In Österreich erledigt er das grundsätzlich allradgetrieben. Toyota Austria stellt mit dem „F Sport“ und dem „Executive“ zwei einzige, preislich fast gleichauf liegende Varianten zur Auswahl. Beide sind sehr komplett ausgestattet, mit Ledermöblierung, Bi-LED-Scheinwerfern und einer Reihe von Fahrassistenz-Systemen etc. Eines der wenigen Features, das weder im 66.660- noch im 67.000-Euro-NX serienmäßig mitgeliefert wird, das ist ein Navigationssystem.

Viele Tasten im übersichtlichen Cockpit.
Viele Tasten im übersichtlichen Cockpit.
Markant-kantiges Außendesign soll polarisieren.
Markant-kantiges Außendesign soll polarisieren.

Fakten

Motor/Antrieb: 2,0 Liter, R4, Turbo-Benziner, 238 PS, 350 Nm/permanenter Allradantrieb
Fahrleistungen/Verbrauch: 0 auf 100 in 7,1 sec., 200 km/h Top-Speed (abgeregelt), 7,9 l im Normmix,
183 g CO2/km
Preis: ab 66.600 Euro