Optional ist ein Wetterfrosch an Bord

Motor / 11.03.2016 • 14:02 Uhr
Praktischer hat Mini das neue Cabrio interpretiert. Es bleibt bei zwei Türen und vier Sitzen. Fotos: werk
Praktischer hat Mini das neue Cabrio interpretiert. Es bleibt bei zwei Türen und vier Sitzen. Fotos: werk

Mit dem Cabrio setzt Mini die Aktualisierung der mittlerweile fünf Baureihen weiter fort.

mini. „Mini ist eine Marke. Und nicht zwangsläufig eine Größenangabe“, stellt die englische BMW-Tochter klar und nimmt damit Fragen nach dem fortgesetzten Dimensionswachstum den Wind aus den Segeln. Dennoch platziert man auch das neue Cabrio im Kleinwagen-Segment. Selbst wenn es – auf der Basis des aktuellen Dreitürers – in fast allen Dimensionen gegenüber dem Vorgänger gewachsen ist: um fast zehn Zentimeter in der Länge und um knapp viereinhalb Zentimeter in der Breite und (nur) um einen Millimeter in der Höhe. Das kommt insgesamt dem Radstand mit plus 2,8 Zentimetern zugute und damit dem Passagierraum für vier Personen sowie dem Ladeabteil, das rund 25 Prozent größer ist als zuvor. Der leichteren Ladetätigkeit entgegen kommt eine vergrößerte Durchlade-Luke und eine „Easy Load“ genannte Funktion, mittels derer bei geschlossenem Dach der Verdeckrahmen etwas angehoben werden kann.

Niedriger Schwerpunkt

Um trotz der Streckung und Dehnung für die nötige Karosseriesteifigkeit zu sorgen, bauten die Entwickler zusätzliche Verstärkungen ein, unter anderem Torsionsstreben im Unterboden. Damit wurde gleichzeitig der Schwerpunkt gesenkt. Was sich bei entsprechender Motorisierung in fühlbar erhöhter Fahrdynamik bemerkbar macht und ebenso in einer weiteren Minimierung von Karosserie-Zitterreaktionen auf holpriger Fahrbahn. Den Gewichtszuwachs gegenüber dem verlöteten Dreitürer gibt Mini mit rund 115 Kilo an (ab 1205 Kilo leer). Darin enthalten ist das neu konzipierte und nunmehr komplett integrierte Überroll-Schutzsystem, das im Falle des Falles, pyrotechnisch betätigt, in 110 Millisekunden ausfährt.

Neu ist ebenfalls die Voll-Elektrifizierung des Verdecks, das nach wie vor mit einer Schiebedach-Funktion aufwarten kann. Komplett geöffnet beziehungsweise geschlossen (inklusive der Seitenfenster) ist das Stoffdach in achtzehn Sekunden. Das funktioniert bis zu einem Tempo von 30 km/h.

Bei geschlossener Kappe hält das Textilmaterial im Stadtverkehr die Innenakustik auf einem Niveau, das eine Unterhaltung auf normaler Stimmlautstärke locker zulässt. Bei Autobahntempo muss man doch etwas lauter sprechen. Das trifft auf beide im Zuge einer ersten je 350 Kilometer langen Testfahrt ausprobierten Motorisierungen zu: auf den 1,5-Liter-Benziner genauso wie auf den Zweiliter-Otto-Kandidaten. Ersterer eignet sich mit seinen 136 PS besonders zum genussvollen Landstraßen-Bummeln, Zweiterer fordert mit seinen 192 PS zum dynamischen Sprinten heraus.Zugelegt hat der aufmachbare Anglo-Deutsche überdies, was die Ausrüstung mit Assistenz- und Komfortelektronik betrifft. Gemäß dem Trend zur Mutation zum automobilen Smartphone gehört eine neue App ins optionale Ausstattungsprogramm: ein Regenwarner. Der optionale elektronische Wetterprophet weist bei drohender Himmelsverdunkelung vorausschauend darauf hin, dass es höchste Zeit wäre, das Dach zu schließen.

Das Dach öffnet und schließt voll elektrisch.
Das Dach öffnet und schließt voll elektrisch.
Interieur: multifunktionale Verspieltheit.
Interieur: multifunktionale Verspieltheit.

Fakten

Motoren/Getriebe/Antrieb: Benziner: 1,2 l mit 102 PS, 1,5 l mit 136 PS, 2,0 l mit 192 oder 231 PS, Diesel: 1,5 l mit 116 PS, 2,0 l mit 170 PS/man. Sechsgangschaltung, 6-Stufen-DSG/Frontantrieb.

Preis: ab 22.900 Euro.