Vorfahrt eines mutigen Vorzeigetyps

Eindruck: Im Fenstereck versteckte Fondtürgriffe sind ein etwas unhandlicher Designkniff, ansonsten dominiert Toyota-typische tadellose Verarbeitung, beim Connectivity-Check kann der C-HR wie bei Sicherheits- und Komfortausstattung zudem punkten.
Der extrovertierte Crossover C-HR von Toyota ist alles, nur nicht langweilig.
Toyota. Da schau einer an! Da schickt tatsächlich Toyota einen Muntermacher in den Autoalltag. Ein Kürzel genügt, um den Mehrkämpfer auszuweisen – C-HR. Das wiederum steht beim Nippon-Neuling für Coupé High-Rider. Der Crossovertyp soll mit Talent und Temperament vermitteln, was auch im Kompakt-SUV-Segment an Geschicklichkeit im normalen Straßenverkehr und im leichten Gelände möglich ist.
Der Lockruf des Effekthaschers ergeht zweifellos an jung und jung gebliebene Freizeitaktivisten, die irgendwie auch aufs Lifestylegefühl abfahren. Eines ist der neue C-HR in jedem Fall und unumstritten: Aufmerksamkeitssieger an Tankstellen oder Parkplätzen vor Einkaufszentren. Mit seinen ins spannende Blechkleid gepressten Ecken und Kanten sowie der schnittigen Seitenlinie markiert er schlichtweg den Schaustehler. Die optische Attacke reitet Toyota im Innenraum weiter. Das Cockpit ist aufwendig gestaltet und modern durchgestylt. In der Mitte thront regelrecht ein 8-Zoll-Touchscreen. Das Navi- und Infotainmentsystem an Bord ist mit seinen verfügbaren Funktionen voll auf Höhe der Zeit.
Richtig froh ist man im Alltagsbetrieb um die Rückfahrkamera, denn so mutig der C-HR gezeichnet ist, so unübersichtlich ist er auch. Die kleinen Fensterflächen ab der B-Säule haben gleichsam Sehschlitzcharakter. Dafür sitzt es sich im Toyota-Trendsetter sehr bequem, zumindest in der ersten Reihe. Groß gewachsene Hinterbänkler hingegen überkommt schon das Gefühl, dass ihnen infolge der schrägen Designlinie der Dachhimmel auf den Kopf fallen könnte. Angesichts von 4,36 Metern Außenlänge ist auch logisch, dass hier kein Raumstifter vorfährt, indes für Transportbedürfnisse von vier Personen noch genügend Platz ist. Das nicht üppige Stauvolumen von 377 bis maximal 1160 Litern passt ins Gesamtkonzept des C-HR, der mehr Vorzeigetyp als Wegpacker ist.
Keine rollende Verzichtserklärung ist der Softroader mit dem 1,2-l-Turbobenziner unter der Motorhaube. Im VN-Test lieferte der 116-PS-Geselle einen beachtlichen Auftritt ab. Es geht auf Abruf durchaus munter voran, so dass weder auf Überlandfahrten noch auf Autobahnetappen der Eindruck entsteht, der C-HR sei untermotorisiert.



Fakten
Motor/Antrieb: Vierzylinder-Turbobenziner, 116 PS, 185 Nm bei1500 U/min, Allradantrieb, stufenloses Getriebe
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 11,4 Sek., Spitze: 180 km/h, Normverbrauch: 6,3 l (144 g CO2/km), Testverbrauch: 7,7 l Super
Preis: Grundpreis: 30.800 Euro, Testwagen: 34.861 Euro.