Ein Charaktertyp im Kleinformat

Eindruck: Das Ladeabteil hätte größer ausfallen dürfen und der Einstieg könnte bequemer sein, dafür wird ein hochwertiger Materialmix und die exakte Verarbeitung auch beim kleinen Q2 großgeschrieben, der Frontantrieb sorgt jederzeit für beste Straßenlage.
Kleiner mit Charme: Mit seinen Ecken und Kanten tanzt der Audi-Mini-SUV aus der Reihe.
audi. Mit dem SUV-Benjamin Q2 zelebriert Audi gleichsam die Mini-Taktik, die da lautet: Geschick braucht keine Größe. Der kleine Softroader ist das jüngste Mitglied der Q-Familie und gibt den wendigen Pfiffikus. Der Mini-SUV im Zeichen der Ringe soll Einsteigern ins Hochsitz-Segment auf die Sprünge helfen.
Der Q2, der sich mit 4,19 Meter Außenlänge begnügt, wirkt durch sein straff-spannendes Blechkleid, mit Kanten in Front und Flanken unterbrochen, durchaus urban. Der abrupte Heckabschluss lässt indes erahnen, dass das Fondpassagieren zum Nachteil gereichen könnte. Zumindest groß gewachsene Hinterbänkler dürften sich ob der Platzverhältnisse wie vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn sie sich so richtig ausstrecken wollen.
Im Innenraum herrscht ansonsten typische Audi-Qualität vor. Wer vorne die Plätze einnimmt, findet wie in unserem Fall in der aufgepeppten Sportversion feines Alcantara-Leder-Gestühl vor. Die Sitze des Audi Q2 sind komfortabel geformt und bieten besten Seitenhalt. Das Cockpit ist sauber aufgeräumt und hochwertig ausgestaltet. Das Digital-Kombi-Instrument sowie das abgeflachte Lederlenkrad bringen einen Tick mehr Sportlichkeit ins Umfeld.
Mit modernem Multimediasystem und aktuellen Sicherheits- und Komfortfeatures ausgerüstet, zeigt der Q2 zudem, dass er voll auf der Höhe der Zeit unterwegs ist. So Beigaben wie Spurhalteassistent, Temporegelanlage, Verkehrszeichenerkennung, Parkassistent oder die elektrische Heckklappe sind Helferlein, die man im Alltagsbetrieb gerne zu schätzen weiß. Zu empfehlen ist überdies eine Rückfahrkamera, denn der Rundumblick ist nicht gerade überragend.
Wackere Fahrleistungen
Im VN-Test mit dem Vierzylinder-Basisdiesel konnten wir erfahren, dass der 1,6-l-TDI mit 116 PS wackere Fahrleistungen zulässt. Die kleine Anfahrschwäche überwunden, geht es zügig voran. Im Stadtverkehr rollt der Q2 geschickt mit, das Sechsgangschaltgetriebe ist weich, das Fahrgefühl komfortabel. Dagegen zählen längere Autobahnstrecken mit forcierter Geschwindigkeit, so wie wir es in der deutschen Nachbarschaft ausprobiert haben, nicht unbedingt zu den Stärken. Da stößt der Minimalist an seine Grenzen, zumal es auch etwas steifbeinig über manche Bodenwellen geht. Auf Landstraßen wiederum ist der Q2 als Fronttriebler ein angenehmer Begleiter, auch durch schnellere Kurven lässt er sich stressfrei steuern.
Fahrtechnisch ist der kleine Ingolstädter mit nur 1400 Kilogramm ebenso handlich und wendig, wie die Lenkung direkt und präzise ist. Schade ist eigentlich nur, dass der insgesamt so stadtfein gekleidete Kumpeltyp sich dann gerade beim Gepäckabteil mit einem maximalen Laderaumvolumen von lediglich 1050 Litern so knausrig gibt. Ein bisschen mehr hätte da nicht zuletzt infolge der doch stattlichen Preise für den flinken Audi-Trendsetter schon drin sein dürfen.



Fakten
Motor/Antrieb: Vierzylinder-Turbodiesel, 116 PS, 250 Nm bei 1500 bis 3200 U/min, Vorderradantrieb, Sechsgangschaltung
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 10,3 Sek., Spitze: 197 km/h, EU-Verbrauch: 4,6 l (118 g CO2/km), Testverbrauch: 6,1 l Diesel
Preis: Grundpreis: 29.170 Euro, Testwagen: 41.964 Euro