Die schwäbischen Nützlinge fahren jetzt solo an den Neustart

Mercedes schickt den Sprinter in die dritte Generation.
Mercedes-Benz Die Stuttgarter haben mit der Erneuerung ihres großen Leichttransporter-Flaggschiffs viel vor. Die Generation drei des Sprinters soll mehr sein als eine Aktualisierung. Nach Auflösung der Technik-Kooperation mit VW (Crafter) hat der nützliche Schwabe für seinen Solo-Neustart ein Aufgabenheft mitbekommen, in dem die Digitalisierung einer der Hauptschwerpunkte ist. Soll heißen, dass der Sprinter über seine Bestimmung als Transporteur – vom Baustellen-Laster bis zum Luxus-Kleinbus – hinauswächst und zur mobilen vernetzten Logistikbasis mutiert. Mittels Implantierung der erforderlichen Hardware zur permanenten Internetanbindung sollen ganzheitliche Transport- und Mobilitätslösungen realisiert werden. Das reicht vom Fahrzeug- und Flottenmanagement über Wartung, Service und Reparaturen bis zur Be- und Entladung.
Die Abmessungen des Sprinters dürften gleichgeblieben sein. Ebenso die Karosserieversionen, vom Kastenwagen bis zum Bus, in vier Längen, drei Radständen, drei Dachhöhen und einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von bis zu 5,5 Tonnen. Präzise Daten lässt sich Mercedes erst im Februar 2018 entlocken. Man hat aber verkündet, dass jene Bauteile, die für Aufbauhersteller relevant sind, die gleichen Anbindungspunkte haben werden. Neu ist, dass – analog zum Vito – eine Frontantriebsvariante hinzukommt. Die kann mit weniger Gewicht und einer um acht Zentimeter niedrigeren Ladekante punkten. Darüber hinaus bleibt es bei den bisherigen Heck- und Allradantriebsversionen. Bis zu tausend verschiedene Individualisierungs-Varianten nennt Mercedes auf dieser Basis und dem breiten Ausstattungsportfolio, das eine Reihe von Pkw-Features beinhaltet.
Das zeigt sich äußerlich am modifizierten Design, das die Mercedes-Nutzfahrzeugabteilung immerhin schon mehr als angedeutet hat. An der Front äußert sich das mit V-Klasse-Zitaten. Im Interieur wirkt sich das in Komfortzuwachs aus. Die Sitze sind neu konturiert, frisch gepolstert und sie können mit Sesselflächen-Verlängerung versehen sein. Im Cockpit kann, je nach Version und Ausstattungsstufe, sogar mehr als nur ein Schuss E-Klasse durchschimmern. Die konventionellen Rundanzeigen können mit freistehendem Display für Infotainment, Navigation und Konnektivität ergänzt sein – inklusive elegant gestalteter Lüftungsdüsen sowie Lenkradsteuerung und Sitzjustierung. Für erhöhtes Raumgefühl in der ersten Reihe sorgt ein in Richtung Lenkrad versetzter Schalthebel.
Über die Antriebe lassen sich die Stuttgarter ebenfalls noch keine Details entlocken. Kaum anzunehmen ist, dass die Frontantriebsversion, wie im Vito, mit einem kleinvolumigen Aggregat einhergehen wird. Was die Verbrenner betrifft bekennt sich Mercedes zum Diesel. Hybrid und Erdgas haben sie nicht auf dem Schirm. Sehr wohl jedoch Batteriestrom. Der elektrische Sprinter soll, im Fahrwasser des elektrifizierten Vito, als lokal emissionsfreier Großraumlieferant reüssieren.
Der neue Sprinter macht den Sprung vom Transportfahrzeug zur digital vernetzten Gesamtsystemlösung.

E-Klasse eingerichtet sein.
Fakten und Daten
ANTRIEBSARTEN Frontantrieb (neu), Heckantrieb, Allradantrieb/manuelle Sechsgangschaltung, Automatik.
versionen Kastenwagen, Kombi, Bus, Fahrgestell, Kipper/vier Längen, drei Radstände, drei Dachhöhen/bis zu 5,5 Tonnen zul. Gesamtgewicht.
Marktstart Frühjahr 2018