Ein Ausblick auf die Neue Klasse

Motor / 05.01.2023 • 10:59 Uhr
So ähnlich könnte BMWs Neue Klasse ab 2025 aussehen: Designelemente des Showcars DEE wird die künftige Baureihe übernehmen.
So ähnlich könnte BMWs Neue Klasse ab 2025 aussehen: Designelemente des Showcars DEE wird die künftige Baureihe übernehmen.

BMWs Fahrzeugvision DEE zeigt vor, wie das Fahren der Zukunft aussehen könnte.

München Obwohl vergleichsweise simple Anwendungen wie Verkehrszeichen-Erkennung, Spurhalte-Assistent oder Distanz-Warner in heutigen Autos kaum richtig funktionieren, rüsten die Hersteller eifrig für eine noch digitalere Zukunft. Ihr Auftritt auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas gilt seit Jahren als eine Leistungsschau für das, was irgendwann einmal auch auf der Straße klappen könnte. BMW bereitet sich intensiv auf die Ankunft der „Neuen Klasse“ vor, die ab 2025 die Marke ähnlich vorwärts bringen soll, wie in den 1960ern die gleichnamige, damals mittlere Baureihe. Das Showcar DEE, kurz für Digital Emotional Experience, liefert einen Ausblick darauf – einiges davon pure Show, aber auch schon mit sehr realen Anwendungen für die nahe Zukunft.

4,5 Meter lang

Äußerlich ist DEE eher unauffällig, eine rund 4,5 Meter lange Mittelklasse-Limousine mit beinahe skandinavisch reduziertem Design, aber eindeutigen BMW-Attributen. Zumindest, bis man sich ihr – sie besteht auf weibliche Anrede – nähert: Dann kommt Leben in die blütenweiße Oberfläche. Dank der weiterentwickelten E-Ink Technologie kann sie ganzflächig oder sektional zwischen 32 Farben wecheln. Verantwortlich dafür ist eine Folie, die elektronisch angesteuert wird. Allerdings sind derzeit nur geometrische Segmente möglich, individuelle statische oder gar bewegte Bilder zumindest noch nicht. Scheinwerfer und BMW-Niere bilden eine einheitliche Fläche, für die der Name Phygital, ein Amalgam aus physisch und digital, gefunden wurde. Auf ihr lassen sich verschiedene Mimiken darstellen und Stimmungslagen simulieren, dazu grüßt DEE mit Licht, Sound und hinterlegten Textansagen.

Lenkrad mit Touchflächen

Wesentlich realer wird die Vision im Innenraum. Der ist schlicht, aber wohnlich gestaltet und bietet haptisch angenehme, fließende Oberflächen. Ein Lenkrad mit Touchflächen gibt es noch, analoge Bedienlemente wie Tasten und Knöpfe sucht man sonst aber vergeblich. Sämliche Funktionen werden in fünf markierten Softtouch-Feldern auf dem, was früher ein Armaturenbrett war, aufgerufen. Die Belegung ist frei gestaltbar und alles auch mittels Sprachsteuerung zu bedienen, die nicht mehr stationär, sondern online funkioniert, wie es auch bereits im aktuellen i7 der Fall ist. BMW erklärt dazu, dass der Fahrer künftig nicht mehr lernen soll, wie er das Auto bedient, sondern das Auto, wie der Fahrer es bedienen will.

Riesiges Head-up-Display

Die greifbarste Neuerung in und an DEE ist das erweiterte Head Up-Display, das nun die gesamte Windschutzscheibe als Projektionsfläche nutzt. Die Anzeige reicht von fahrrelvanten Informationen über Kameraperspektiven und Augmented Reality-Darstellung für die Navigation bis hin zum Einstieg in virtuelle Welten und Kommunikationsmedien. Eine mit den Zulassungsbestimmungen vereinbare Serienvariante davon wird in der Neuen Klasse bereits an Bord sein. Dass sie ausschließlich batterieelektrisch unterwegs sein wird, hat mit der digitalen Aufrüstung genau genommen allerdings nichts zu tun – sie ließe sich auch in jedem Diesel oder Benziner unterbringen.

Vollelektrisch und komplett digitalisiert.
Vollelektrisch und komplett digitalisiert.
Ein Lenkrad gibt es auch in der Zukunft.
Ein Lenkrad gibt es auch in der Zukunft.
Das wird die BMW-Zukunft: Das Showcar gibt einen Ausblick.
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