Stilsicheres und sportgieriges Alfa-Tier

Motor / 07.04.2023 • 11:40 Uhr
Der Alfa Romeo Stelvio zelebriert den dynamischen Auftritt und signalisiert, dass er sich jeder Herausforderung stellt. vn/steurer
Der Alfa Romeo Stelvio zelebriert den dynamischen Auftritt und signalisiert, dass er sich jeder Herausforderung stellt. vn/steurer

Mit dem aufgefrischten Midsize-SUV Stelvio stellt Alfa Romeo weiter das italienische Autogefühl zur Schau.

alfa romeo Wenn’s bei all den Hochsitz-Typen reihum eine Spur sportlicher sein darf, dann fährt der Alfa Romeo Stelvio in jeder Hinsicht beschleunigte Sympathiewerte ein. Nicht immer perfekt, aber gleichwohl mit viel Effekt. So ist der italienische Midsize-SUV viel mehr lebhafter Latin Lover als braver Langweiler.

Seit 2017 im Straßenverkehr unterwegs, macht der Hochbeiner „bella figura“. Ungeachtet dessen hat der Nobel-SUV jüngst eine softe Auffrischung erfahren. Wer die „Giulia auf Stelzen“ – diesen Vergleich muss sich der Stelvio bisweilen gefallen lassen – einmal umrundet, muss indes schon genau hinschauen, um die Unterschiede auszumachen. Tatsächlich ist die Karosserie-Kosmetik augenfällig unauffällig ausgefallen.

Der vollführte Feinschliff äußert sich vorne etwa am leicht überarbeiteten Scudetto-Grill sowie den neu gestalteten LED-Scheinwerfern, jetzt mit Matrix-Technik. Außerdem glänzen die LED-Heckleuchten im neuen Transparent-Look. Das war’s dann aber auch schon mit vorzeigbaren Modifikationen. Wir nehmen’s gerne so hin, im Wissen darum, dass das knackig-kantige Alfa-Tier im Gleichklang aus Athletik und Ästhetik vom Auftritt her bislang schon vergleichbar jüngere SUV-Mitbewerber vergleichsweise alt aussehen ließ.

Von außen nach innen betrachtet, kommt der modellgepflegte Stelvio nun in einer attraktiv-ambitionierten Anpassung an die Normalität des Zeitgeistes mit einem Volldigital-Cockpit daher. Dazu passt, dass das weiter aufgerüstete Infotainment- und Navi-System alle Stücklein spielt und mit Top-Konnektivität glänzt. Der feine Materialmix im Innenraum aus Leder, Kunststoffen und Metall sorgt für eine gesteigerte Wertanmutung. Angesichts des Premium-Preises, den Alfa Romeo für den aufgefrischten Stelvio ausruft, darf man das indes auch erwarten. Tatsächlich wuchert der Stelvio schon ein bissel mit seiner Großspurigkeit, indem er sich mit knapp 4,70 Meter Außenlänge aufreizend-attraktiv hinstreckt. Herzstück des Asphalt-Provokateurs ist das 2,0-l-Turbobenzinertriebwerk. Das Vierzylinderaggregat gibt 280 PS frei, die gleichsam im Stakkato unter der Motorhaube blockern. Im VN-Test mit der sportiven „Veloce“-Version unterwegs, konnten wir erfahren, dass der 1800-Kilo-Brummer eine heftige Schubkraft entwickelt, genauso wie über die 8-Stufen-Automatik im Zeitraffer die Gangwechsel erfolgen.

Was richtig Lust und Laune macht, ist, dass sich der Stelvio konsequent der Fahrdynamik hingibt. Eilfertig und spurtreu folgt der Allradtyp etwa kurvenreichen Landstraßen und lässt dabei auch den notwendigen Komfort nicht ganz außer Acht. Aber Vorsicht! Wer den Alfa-Athleten richtig herausfordert, muss wissen, dass da auch ordentlich Sprit fließt. Insofern schon schade, dass der Stelvio bislang jedenfalls auf jegliche Vitamin-E-Beigabe verzichten muss, was die Verbrauchswerte des bärenstarken Benziners durchaus etwas drücken könnte. VN-HGP

Pralles Heck, große Klappe: Kofferraumvolumen von 525 bis maximal 1600 Liter.
Pralles Heck, große Klappe: Kofferraumvolumen von 525 bis maximal 1600 Liter.
Das ergonomische Stelvio-Cockpit wartet nun auch mit Digital-Instrumenten auf.
Das ergonomische Stelvio-Cockpit wartet nun auch mit Digital-Instrumenten auf.

Fakten und Daten

Motor/Antrieb Vierzylinder-Turbobenziner, 280 PS, 400 Nm bei 2250 U/min, Allradantrieb, 8-G-Automatik

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 km/h: 5,7 Sek., Spitze: 230 km/h, EU: 8,9 l (197 g CO2/km) Test: 10,3 l

Preis Grundpreis: 74.400 Euro, Testwagen: 77.900 Euro.