Gefährliche Folgen von Sonne und Hitze

22.08.2023 • 19:56 Uhr
Gefährliche Folgen von Sonne und Hitze
„In erster Linie sind Kinder betroffen, dann ältere Patienten und chronisch Kranke”, erläutert Primar Dr. Matthias Frick. Canva, KHBG

Vor allem Kinder, Ältere und chronisch Kranke leiden an heißen Tagen. Wegen akuten Folgen von Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung landen Menschen auch immer wieder in den Ambulanzen.

Feldkirch Wieder einmal rollt eine Hitzewelle über Vorarlberg. Auch am Dienstag kletterten die Temperaturen über die 30-Grad-Marke und ließen viele ordentlich schwitzen. Expertinnen und Experten warnen zwar jedes Jahr vor den Gefahren von zu viel Sonne, UV-Strahlen oder Hitzebelastung. Trotzdem müssen immer wieder Menschen wegen akuter Folgen von Hitze oder intensiver Sonneneinstrahlung in ärztliche Behandlung. Wie die ÖGK unlängst mitteilte, waren es im Jahr 2022 österreichweit über 3400 Patienten.

Matthias Frick ist Chefarzt und Internist am LKH Feldkirch. <span class="copyright">KHBG/Nussbaumer</span>
Matthias Frick ist Chefarzt und Internist am LKH Feldkirch. KHBG/Nussbaumer

„In erster Linie sind Kinder betroffen, dann ältere Patienten und chronisch Kranke”, erläutert Primar Dr. Matthias Frick die Situation rund um „Hitzebehandlungen” in den Ambulanzen der Vorarlberger Krankenhäuser und jene Menschen, denen heiße Tage besonders zu schaffen machen. Bei Letzteren geht es vor allem um Menschen mit Herzkreislauf- oder diversen Lungenerkrankungen. Immer wieder komme es auch vor, dass Senioren und chronisch Kranke stationär aufgenommen werden müssten, berichtet der Leiter der Abteilung für Innere Medizin am LKH Feldkirch weiter. Ob eine Aufnahme erfolgt, hänge teilweise auch von der sozialen Situation ab.

Leider gibt es immer noch Unvernünftige, die die sportliche Aktivität in der Hitze und mittags oder nachmittags übertreiben.

Primar Dr. Matthias Frick, LHK Feldkirch

Gelegentlich landen auch Menschen mit Sonnenstich in der Ambulanz. Auch mit Hobby-Sportlern haben es die Spitalsärzte immer wieder zu tun. „Leider gibt es immer noch Unvernünftige, die die sportliche Aktivität in der Hitze und mittags oder nachmittags übertreiben”, berichtet der Mediziner und appelliert einmal mehr, die sportliche Einheit in die Randzeiten zu verlegen. „Bei 36 Grad Radfahren oder Joggen macht keinen Sinn.” Erst vergangenes Wochenende sei gar ein Patient im Spital gelandet, der zuerst Tennis und Fußball gespielt und danach noch in die Sauna gegangen und schließlich dehydriert ist.

Häufigste Fehler

Den Kopf nicht zu schützen, Überbelastung oder zu wenig zu trinken würden erfahrungsgemäß zu den häufigsten Fehlern zählen. „Manche denken, sie könnten dieselbe Leistung wie bei 15 Grad Celsius erbringen. Bei Hitze erweitern sich aber die Gefäße”, erläutert Chefarzt Frick Vorgänge, wenn der Körper seine Kühlung hochfährt und Schwerstarbeit leistet.

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Ein trockener Mund, Schwindel, Schwäche und Flimmern vor den Augen nennt er als Anzeichen von Flüssigkeitsmangel. Bei manchen Kappenverweigerern wiesen Kopfschmerzen auf einen Sonnenstich hin. Auch starkes oder kaltes Schwitzen sei ein Alarmzeichen, dass übertrieben wurde.

Vorsichtsmaßnahmen

Der Internist rät Älteren und chronisch Kranken bei Hitze genug zu trinken, am Mittag nicht hinauszugehen bzw. sich in kühlen Räumen oder im Schatten aufzuhalten. Außerdem gilt es an heißen Tagen, nicht zu üppig zu essen und auf Salate, Obst oder Gemüse zu setzen. „Eben Dinge, die für den Körper leichter verdaulich sind”, fügt der Mediziner noch hinzu. Patienten, die entwässernde bzw. blutdrucksenkende Medikamente nehmen, sollten Rücksprache mit dem Arzt über die Dosis halten. „Nicht einfach selbst reduzieren”, betont Frick.

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