Krebs-Diagnose: Genesungswünsche für Prinzessin Kate aus aller Welt

London Prominente, Spitzenpolitiker und Menschen aus aller Welt haben der britischen Prinzessin Kate nach ihrer Krebs-Diagnose eine baldige Besserung gewünscht. Unterstützerinnen und Unterstützer posten unter anderem auf X, dem früheren Twitter, Botschaften für die Frau des britischen Thronfolgers William mit Hashtags wie #WeLoveYouCatherine und #GetWellSoonCatherine. US-Präsident Joe Biden schrieb, er und seine Frau Jill wünschten Kate so wie Millionen andere Menschen auf der Welt eine vollständige Genesung und würden für sie beten.

In den britischen Medien, die sich in den vergangenen Wochen ebenso wie viele Internetnutzer noch mit Spekulationen zu Kates Gesundheitszustand überschlagen hatten, herrschte am Samstag ein Ton der Anteilnahme vor. “Kate, du bist nicht allein”, schrieb die “Sun”. Im “Daily Telegraph” wurde ein Meinungsbeitrag gedruckt, in dem es hieß: “Die ekeligen Online-Trolle, die Kates Leid feierten, sollten sich schämen.”

Auch der britische Premier Rishi Sunak kritisierte, Kate sei in den vergangenen Wochen von bestimmten Medien in aller Welt und in den sozialen Medien unfair behandelt worden.

An den Palästen Windsor und Kensington bekundeten Menschen am Samstag ihre Anteilnahme. “Ich hoffe, dass sie Hoffnung und Zusammenhalt in der Familie finden können”, sagte die US-Touristin Andrea Stunz. “Wir werden für sie beten.”

“Wir wünschen Kate und der Familie Gesundheit und Heilung, und hoffen, dass sie in der Lage sind, dies privat und in Frieden tun zu können”, hieß es in einer Erklärung von Prinz Harry und dessen Ehefrau Meghan. Das Verhältnis zu William und Kate soll sich deutlich abgekühlt haben, seit die beiden ihre royalen Pflichten abgelegt hatten und in die USA ausgewandert waren.

Prinzessin Kate hatte den wochenlangen Spekulationen über ihren Gesundheitszustand in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft ein Ende bereitet. Darin sagte sie, dass sie nach ihrer Bauch-Operation im Januar eine Krebs-Diagnose erhalten habe. Sie erhalte eine vorsorgliche Chemotherapie. Um welcher Art Krebs es sich handelt, teilte die 42-Jährige nicht mit. Sie bitte auch mit Blick auf ihre Familie um “Zeit, Raum und Privatsphäre”, während sie behandelt werde. “Es hat uns Zeit gekostet, George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.”

Die dreifache Mutter war Mitte Januar operiert und knapp zwei Wochen später entlassen worden. Der Palast versicherte damals, die Operation sei erfolgreich gewesen und die Prinzessin werde bis nach Ostern keine öffentlichen Termine wahrnehmen.

Kate erklärte in dem Video, man sei zunächst davon ausgegangen, dass sie keinen Krebs habe. Die Diagnose nach Tests sei dann natürlich ein Schock gewesen. “William und ich haben alles getan, was wir konnten, um dies privat zu verarbeiten und unserer jungen Familie zuliebe zu bewältigen”, sagte Kate. Sie und ihre Familie hätten harte Monate hinter sich.

Zu ihrer Behandlung sagte Kate, nach der OP habe sie sich zunächst erholen wollen, bevor sie die Chemotherapie begonnen habe. Diese sei in einem frühen Stadium. Der Wissenschaftler Andrew Beggs von der Universität Birmingham erläuterte: “Eine vorbeugende Chemotherapie nach der Operation soll das Risiko verringern, dass der Krebs in Zukunft wieder auftritt – ähnlich wie man einen Fußboden mit Bleichmittel wischt, wenn man etwas verschüttet hat, tötet die Chemotherapie alle verschütteten Zellen ab.”

Kates Krankheit ist die zweite Hiobsbotschaft für das Königshaus binnen weniger Wochen. Ihr Schwiegervater König Charles III. hatte Anfang Februar bekanntgegeben, dass er Krebs habe. Zuvor war er in derselben Klinik wie Kate wegen einer Prostatavergrößerung operiert worden. Auch bei Charles ist nicht öffentlich bekannt, welche Art Krebs er hat.

Der König sagte jetzt, er sei sehr stolz darauf, wie mutig Kate sich erklärt habe. Charles stehe seit Wochen in “engstem Kontakt mit seiner geliebten Schwiegertochter”, teilte der Buckinghampalast mit. Auch Premierminister Sunak lobte Kates Tapferkeit. Oppositionsführer Keir Starmer schickte seine besten Wünsche. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte, die Nachricht stimme sehr traurig.

Vor der Bekanntgabe hatten die spärlichen Informationen über Prinzessin Kates Gesundheitszustand zu einer Flut von Gerüchten, Spekulationen und Verschwörungstheorien geführt. Vor knapp zwei Wochen veröffentlichte der Kensington-Palast dann ein Foto von Kate und ihren Kindern – das erste offizielle Bild der Prinzessin nach ihrer Bauchoperation, das den Angaben zufolge von ihrem Mann Prinz William aufgenommen worden war.

Die Nachrichtenagentur AP und andere Medien zogen das Bild jedoch einen Tag später zurück, weil sie Hinweise auf eine Manipulation der Aufnahme entdeckt hatten. Kate teilte in sozialen Medien mit, sie habe das Bild bearbeitet. Wie viele Amateurfotografen experimentiere sie gelegentlich mit der Bearbeitung von Fotos. Sie bitte wegen der Verwirrung um Entschuldigung.

Selbst ein Anfang der Woche in den Boulevardmedien “Sun” und TMZ veröffentlichtes Video, das Kate und William offenbar beim Einkaufen zeigte, konnte die Spekulationen nicht stoppen. Hobby-Spürnasen behaupteten, auf dem Video sei gar nicht Kate zu sehen.

Am Mittwoch gaben britische Datenschützer bekannt, dass sie Berichten nachgehen, denen zufolge Personal der Klinik, in der Kate behandelt wurde, versucht hat, an die Krankenakte der Prinzessin heranzukommen. (AP)