Bulldogs unter neuer Führung

10.06.2024 • 15:43 Uhr
Eishockey: EHC Bregenzerwald – VEU Feldkirch tormann SCHWENDINGER Christof gegen Martin Mairitsch
In der Saison 2015/16 stand Christof Schwendinger im Tor des EHC Bregenzerwald und holte sich den Meistertitel.

Christof Schwendinger Obmann des Dornbirner Eishockey Clubs

Dornbirn Im Messeeisstadion nennen ihn alle nur „Schwende“. Die Rede ist von Christof Schwendinger, der seit einigen Wochen offiziell Obmann des Dornbirner Eishockey Club Bulldogs ist. „Wir haben den Verein bereits im vergangenen Jahr gegründet. Diesen Prozess haben wir nun mit der offiziellen Bestellung eines fünfköpfigen Vorstands abgeschlossen“, erklärt der 44-Jährige, der von Alexander Götze, Michael Madlener, Herbert Wohlgenannt und Marcel Battisti unterstützt wird.

Eishockey Dornbirner Eishockey Club Bulldogs
Neuer Bulldogs-Vorstand (v.l.): Vizeobmann Alexander Götze, Beirat Marcel Battisti, Kassier Michael Madlener, Obmann Christof Schwendinger und Schriftführer Herbert Wohlgenannt. Privat

Nachfolgeverein 2023 gegründet

Im April 2022 gab Bulldogs-Manager Alexander Kutzer den Rückzug der Dornbirner aus dem Profieishockey bekannt. Kutzer begründete diesen Schritt unter anderem mit den hohen Kosten, die ein Team in der höchsten Spielklasse verursacht. Ein Jahr später gründete Schwendinger, selbst jahrelang als Goalie für die Bulldogs aktiv, mit seinen Mitstreitern einen Nachfolgeverein. „Wenn man so will, sind wir die neuen Bulldogs. Das ändert aber nichts an dem, was wir tun, denn unser Hauptaugenmerk gilt der Nachwuchsarbeit.“

Eishockey 4. Finalspiel INL ehc bregenzerwald gegen ehc lustenau
Zum Karriereende holte Christof Schwendinger mit dem EHC Bregenzerwald zum 30-jährigen Bestehen des Klubs den zweiten Meistertitel in der Inter National League. VN/STiplovsek

Ein bewusster Schritt, um sich von DEC-Macher Kutzer zu emanzipieren. Dieser stand seit 2007 an der Spitze der Messestädter. „Alex hat sich hier komplett zurückgezogen und hat auch bei den neuen Bulldogs keine Funktion mehr“, erklärt Schwendinger.  Allerdings, so betont der frühere Eishockeytormann, gibt es noch einige Überschneidungspunkte mit dem ehemaligen Manager. „Er unterstützt uns mit seinem Know-how und seinem Netzwerk, zum Beispiel bei der Sponsorensuche.“

Eishockey EHC Bregenzerwald Meistertitel in Laibach
Schwendinger war bereits beim Premierentitel des EHC Bregenzerwald in der INL dabei.

Erfolgreiche Kooperation

Die neue Organisation der Bulldogs nahm bereits im Vorjahr an der österreichischen Eishockeyliga (ÖEL) teil und setzte damit ein sichtbares Zeichen. „Auch in der kommenden Saison sind wir wieder dabei, und beabsichtigen sportlich besser abzuschneiden“, sagt Schwendinger. In der dritthöchsten heimischen Spielklasse gelang den Dornbirnern in der abgelaufenen Spielperiode in 20 Partien nur ein einziger Sieg. „Der Älteste in unserer Mannschaft ist 20 Jahre alt. So viel Lehrgeld wie im Vorjahr wollen wir nicht mehr zahlen, denn ein Großteil der letztjährigen Spieler ist wieder dabei“, so Schwendinger.

Nachwuchsprojekt mit Partnervereinen

Diese Mannschaft ist das Ergebnis des grenzüberschreitenden Projekts Rheintal-Future, das die Messestädter seit zwei Jahren gemeinsam mit dem EHC Lustenau, dem SC Hohenems und dem SC Rheintal betreiben. Seit Kurzem ist auch der EHC Hard diesem Ausbildungsverbund beigetreten. „Professionelle Trainer wie der ehemalige Spitzenspieler Stefan Ulmer trainieren den Nachwuchs von der U13 bis zur U20. Insgesamt sind rund 400 Nachwuchsspieler Teil dieser Initiative. Da ist es einfach notwendig, die Kräfte zu bündeln“, meint Schwendinger. Diese Bündelung könnte sogar so weit gehen, dass nach dem Rückzug der VEU Feldkirch aus der dritten Leistungsklasse Spieler und dem Bregenzerwald die Dornbirner in der ÖEL unterstützen. „Eine Kooperation ist im Gespräch, das stimmt“, verrät Schwendinger.

In drei bis fünf Jahren Sprung in Alps Hockey League

Allzu weit will der neue Bulldogs-Obmann aber bis jetzt nicht in die Zukunft blicken. „Wir engagieren uns ehrenamtlich neben unseren regulären Berufen und wollen für die Jugend ideale Rahmenbedingungen für den Eishockeysport schaffen. Darauf liegt im Moment der Fokus. Ich hoffe aber, dass wir in drei bis fünf Jahren den Sprung in die Alps Hockey League schaffen.“