
Das Ende einer Ära in Altach
Nach zwei Jahrzehnten der Zusammenarbeit muss sich der heimische Bundesligaclub ab der Saison 2025/26 neu aufstellen.
Altach Schmerzhaft, Verlust und gleichzeitig eine neue Chance. Zumindest der Zeitpunkt lässt Altach genügend Handlungsspielraum. Dennoch: Mit dem Rückzug von Cashpoint als Hauptsponsor und Namensgeber für das Stadion endet im Sommer 2025 eine erfolgreiche Ära des Clubs, der 2029 sein hundertjähriges Bestehen feiert.


Einer, der den Einstieg von Cashpoint beim SCR Altach miterlebt hat und heute als Geschäftsführer auch für die Finanzgebarung in der Verantwortung steht, ist Christoph Längle. Der heute 54-Jährige war im November 2005, als der Vertrag zwischen dem Club und dem Wettanbieter geschlossen wurde, sportlicher Leiter bei den Rheindörflern. „Die Partnerschaft hat den SCR Altach nachhaltig geprägt“, blickt er zurück und sagt: „Cashpoint hat wesentlichen Anteil an unserem heutigen Status. Die Strahlkraft des Clubs ist heute so stark wie nie.“ Die frühzeitige Kommunikation sieht er zugleich als Chance. „Wir sind jetzt vorbereitet und haben ein Jahr Zeit“, will er nicht von einer „Schocknachricht“ sprechen.

Bei einem Budget von knapp über elf Millionen Euro darf davon ausgegangen werden, dass der Sponsorenbeitrag von Cashpoint zuletzt pro Jahr über eine Million Euro betragen hat. Detaillierte Zahlen sind von beiden Seiten nie veröffentlicht worden.

Einer, der stark mit in die Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor eingebunden war, ist Josef Lässer. Das heute Ehrenmitglied des Clubs war schon 2005 in die Gestaltung der Vereinbarung eingebunden und hat in der Betreuung von Cashpoint über all die Jahrzehnte eine wichtige Rolle gespielt. „Dafür gebührt Josef seitens des Vereins großer Dank“, so Längle.

Zurück zu den Wurzeln
Eines ist schon jetzt klar: In Altach will man sich im Außenauftritt noch stärker an den Wurzeln orientieren. Wohl sehr zur Freude der SCRA-Fans, die seit vielen Jahren die Farbe Gelb im Clublogo kritisiert haben. Laut Längle ist ein neues Logo ab der Saison 2025/26 bereits in Planung. Darin soll zukünftig kein Platz mehr für einen Sponsor sein, vielmehr möchte man sich an den Vereinsfarben Schwarz/Weiß orientieren. „Die Tradition wird eine große Rolle spielen“, erklärt Längle. Für ihn ist es durchaus möglich, dass auch die Fangruppierungen in die Planungen für das neue Logo einbezogen werden.


Gemeinsam stark
Die zwei Jahrzehnte mit Cashpoint sind, so Längle, die erfolgreichsten in der Clubgeschichte. Geht man doch nun gemeinsam in die 14. Bundesligasaison, in die elfte in Folge. Zwei BL-Aufstiege, zwei Europacupsaisonen und den Titel eines Wintermeisters 2016 erlebte man gemeinsam. „Die gemeinsamen Erfolge und die positive Entwicklung des Vereins haben unsere Partnerschaft ausgezeichnet“, zieht Daniel Mair, Geschäftsführer bei Cashpoint, vorzeitig ein Resümee der Zusammenarbeit. „Unsere Marke wurde durch diese Partnerschaft enorm gestärkt. Diese endet nun für uns mit Saisonende. Wir haben uns entschlossen, den auslaufenden Vertrag als Hauptsponsor nicht mehr zu verlängern.“

Eine weitere Zusammenarbeit auf anderer Ebene bezeichnen beide Parteien als „durchaus möglich“. Für die Beurteilung der Trennung hat Längle einen souveränen Zugang. „Der Zeitpunkt ist nie gut und nie schlecht.“ Jetzt, so Altachs Geschäftsführer, seien neue Ideen gefragt. Denn neben dem Stadionnamen verschwindet mit kommender Saison auch das Cashpoint-Logo auf der Brust der Spieler, der Name des Wettanbieters aus Gerasdorf im Clubnamen sowie das Branding der Osttribüne. Viele Möglichkeiten also für Altach sich neu aufzustellen. Denn es soll kein Gesamtpaket mehr geben.

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