Nothelfer im doppelten Sinn

Roland Paterno organisiert beim Notruffest und im Verein „Blaulicht Bregenz“ die Spendenagenden.
Bregenz Sie sind da, wenn sie gebraucht werden, an jedem Tag, zu jeder Stunde. Polizei, Feuerwehr, Wasserrettung, Bergrettung und Rotes Kreuz: Nothelfer, und das gleich in doppelter Hinsicht. Seit 13 Jahren gibt es den Verein „Blaulicht Bregenz“, entstanden aus dem Notruffest, das eine noch längere Tradition hat. „Das erste Notruffest fand statt, als der Berg Isel in Bregenz ein Gasthaus war“, erzählt Roland Paterno (50). Dort trafen sich im Fasching die Mitglieder der Einsatzorganisationen, um miteinander zu feiern und die Zusammenarbeit zu stärken. Das Haus am Berg Isel ist schon lange Geschichte, das Notruffest hingegen hat überlebt. Am Freitag, 21. Februar 2025, geht es im Gösser in Bregenz über die Bühne. Mit dabei wieder das Bregenzer Prinzenpaar und die Höchster Schalmeien.
Vielfältige Hilfe
Inmitten von Jubel, Trubel und Heiterkeit werden auch jene nicht vergessen, denen das Leben weniger wohlgesonnen ist. „Der Verein will nicht nur den Zusammenhalt zwischen den Einsatzkräften vertiefen, sondern hat sich auch das Sammeln bzw. Erarbeiten von finanziellen Mitteln für unseren Wohlfahrtsfonds zum Ziel gesetzt“, führt Paterno aus. Geholfen wird den Helfern aus den eigenen Reihen in schwierigen Lebenssituationen wie Unfall, Krankheit oder Tod, aber ebenso im Rahmen von sozialen Projekten. Heuer darf sich das Netz für Kinder über eine Zuwendung freuen. „Jede Investition in Kinder und Jugendliche ist eine sinnvolle Investition“, begründet Roland Paterno die Wahl. Das Netz für Kinder sei etabliert und mache eine tolle Arbeit, ergänzt er und bemerkt zufrieden: „Das Notruffest ist ausverkauft.“

Der Bregenzer gehört seit bald 30 Jahren dem Roten Kreuz an. Nach dem Zivildienst blieb er bei der Rettungsabteilung Bregenz quasi hängen. „Die klassische Karriere“, merkt Roland Paterno schmunzelnd an. Sie mündete schließlich in der Übernahme der Kommandantenstelle. 2016 trat der Notfallsanitäter mit Notfallkompetenzen in dieser Funktion ab und ist seitdem, wie Paterno es nennt, als einfaches Mitglied und weiterhin ehrenamtlich im Dienste des Nächsten unterwegs. Beim Notruffest legt er ebenfalls Hand an. Die Vorbereitungen für den bunten Abend laufen. Die Aufbauten sind erledigt. “Am Mittwoch, wird noch der Saal dekoriert, dann kann es losgehen.“ Paterno klingt hörbar zufrieden.

Generationenwechsel
Beim Verein „Blaulicht Bregenz“ ist der Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer inzwischen ebenfalls in die zweite Reihe zurückgetreten. „Jetzt hat die junge Generation übernommen“, sagt Roland Paterno. Obfrau ist Janine Glatz, seit 2009 ehrenamtlich bei der Feuerwehr und hauptberuflich Polizistin. Beide verbindet die Freude am gemeinsamen Feiern und helfen, wobei sich Paterno vornehmlich um die Spendenagenden kümmert. Der Verein wurde gegründet, damit bezüglich der Spendengelder alles seine Ordnung hat: „Es sind ja fremde Gelder, mit denen wir da arbeiten.“ Neben Mitgliedern, die in Krisensituationen aus dem Wohlfahrtsfonds unterstützt wurden, kamen auch verschiedene Einrichtungen in den Genuss von Spenden, so etwa die Lebenshilfe und das Schulheim Mäder. „Wir helfen im Rahmen unserer Mittel gerne“, bekräftigt Roland Paterno, der sich, wie seine Kolleginnen und Kollegen, jetzt erst einmal auf das Notruffest am Freitag im Gösser freut.


Zur Person
Roland Paterno
Alter 50
Laufbahn Tourismus und Gastronomie, seit September 2024 Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer
Wohnort Bregenz
Familienstand verheiratet, 2 Kinder