Nachruf auf Thomas Wimmer: Ein Tausendsassa voller Lebensfreude

Am 29. Januar 2025 verstarb Thomas Wimmer. Der vielseitige Bludenzer bereicherte als Künstler, Winzer, Imker, Autor und DJ das kulturelle Leben.
Von Christine Nachbauer
Der gelernte Weinbauer, der in Bludenz lebte, zeigte schon früh seine Leidenschaft für kreatives Schaffen. Statt sich auf ein Talent zu beschränken, lebte Thomas Wimmer seine zahlreichen Fähigkeiten mit Hingabe aus. Seine Gabe, das Leben in all seinen Facetten zu genießen und zu gestalten, machte ihn zu einem wahren „Tausendsassa“.
Die kreativen Ideen kamen ihm meist in der Nacht, wie er oft erzählte. Nach einer früheren Ehe im Südburgenland, wo er einen eigenen Weingarten bewirtschaftete und die Wein- und Obstbauschule absolvierte, kehrte er ins „Ländle“ zurück und legte im Garten seines Elternhauses einen Weingarten an. Mit einem Ertrag von drei- bis vierhundert Flaschen Bio-Wein pro Jahr, die er unter dem Namen „Nepomuk“ führte, erfreute er Familie und Freunde. Die Etiketten gestaltete er selbst.

Seine künstlerische Ader erbte Thomas Wimmer von seiner Mutter, während sein Vater eher der Dichter in der Familie war. Diese Kombination ermöglichte es ihm, beide Talente auszuleben, was in seinem Kochbuch „Fische, die bellen, koch ich nicht“ mit hundert Gerichten und hundert Gedichten zum Ausdruck kam. Als leidenschaftlicher Hobbykoch verlieh er seinen Kreationen gerne mit selbst gesammelten Kräutern und hausgemachten Gewürzen einen besonderen Pfiff.
Nachdem er längere Phasen der Krankheit durchgemacht hatte, fand Thomas Wimmer in der Malerei einen Weg, seine Kreativität auch in schwierigen Zeiten auszuleben. „Ich bin ein sehr farbiger Mensch“, beschrieb er sich selbst. Seine künstlerische Vielseitigkeit zeigte sich in hellen, farbenfrohen Bildern und ausdrucksstarken Tuschezeichnungen.

Musik war für Thomas Wimmer „ein Fixpunkt eines jeden Tages“ und half ihm besonders in schweren Zeiten. Als Fan von Country-, Rock- und Popmusik war er auch als DJ aktiv und brachte so Freude in das Leben anderer Menschen.
Seine Frau Christine lernte Thomas vor sieben Jahren kennen. Die Zeit mit ihr war geprägt von einer tiefen Liebe und Verbundenheit. Gemeinsam besuchten sie Konzerte und entdeckten auf Reisen neue Orte und Kulturen.

Thomas Wimmer war seit 36 Jahren OP-Assistent beim Landeskrankenhaus Bludenz. Er war ein allseits geschätzter Mitarbeiter, der seine Arbeit mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen erfüllte. Besonders bemerkenswert waren sein Organisationstalent und seine Fähigkeit, Kollegen wie Patienten gleichermaßen zu begeistern und zu inspirieren.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Thomas Wimmer viele Jahre als engagierter Stadtvertreter für Bludenz tätig und setzte sich mit viel Herzblut für die Belange seiner Heimatstadt ein.
In seinem letzten Gedicht schrieb Thomas Wimmer: „Im Keim verbleibt ein Quäntchen Licht, gespickt mit zarter Zuversicht. Das Unbegreifliche begreifen, während neue Knospen reifen.“