Deshalb wird Nachhaltigkeit auch für kleine Firmen immer wichtiger

25.04.2025 • 09:57 Uhr
Entner Electronics Lötplatz
Für die auf die Entwicklung von Industriekameras spezialisierte Entner Electronics war der ESG-Nachhaltigkeits-Check ein wertvoller Impuls. Fa

Neue Serie: Wie nachhaltiges Wirtschaften zum festen Bestandteil und Erfolgsfaktor in Vorarlberger Unternehmen wird.

Sulz, Dornbirn Unternehmen sehen sich wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen gegenüber. Diese sollen sich nicht nur klima- und ressourcenschonend auswirken. Sie werden auch immer wichtiger für Finanzierungsmöglichkeiten, Kunden- und Lieferantenbeziehungen, die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden, den Markterfolg und somit für die weitere Geschäftsentwicklung. Doch welche Schritte führen zu einem erfolgreichen Einstieg in die betriebliche Nachhaltigkeit, und wie lässt sich ein nachhaltiges Handeln systematisch im Unternehmen etablieren?

Nachhaltigkeits-Check

Auf diesem Weg unterstützen Serviceangebote wie der ESG Nachhaltigkeits-Check. ESG steht für die Begriffe Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung). In diesen Bereichen erfordert die Gesetzgebung ein transparentes und verantwortungsvolles Handeln. „Der ESG Nachhaltigkeits-Check, der von der uns kostenfrei angeboten wird, zeigt strukturiert auf, wie nachhaltig ein Unternehmen aktuell aufgestellt ist und wo Handlungsbedarf besteht“, erläutert Konstanze Vetter von der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO), die den Check mit Vorarlberger Unternehmen durchführt. „Gemeinsam erarbeiten wir dann passende Strategien zur Umsetzung.“ Wie sich das in der Praxis gestaltet, zeigt die nun startende Serie „ESG Nachhaltigkeits-Check“, in der fünf Unternehmen ihre Erfahrungen und konkrete Schritte teilen.

Entner Electronics: Positive Erfahrungen

Zu den ersten Unternehmen, die den ESG-Nachhaltigkeits-Check der WISTO genutzt haben, zählt die Entner Electronics GmbH in Sulz. Das Unternehmen entwickelt und fertigt hochwertige Industriekameras – von Mikroskopen über Lesehilfen für sehbehinderte Menschen bis hin zu Systemen für Fräsmaschinen oder sogar für den Einsatz im Weltall. „Unser Ziel ist es, der beste Partner für Embedded-Imaging- und Kameralösungen zu sein“, betont Geschäftsführer Thomas Entner. Das Unternehmen beschäftigt heute rund 20 Mitarbeitende und produziert jährlich etwa 10.000 Kameras für Kunden weltweit. Neben Eigenentwicklungen liegt der Fokus auf maßgeschneiderten, kundenspezifischen Produkten, die gemeinsam mit den Auftraggebern nach deren Anforderungen in Sulz entwickelt und produziert werden.

Denkimpuls und strategischer Vorteil

Der ESG-Check war für Entner Electronics ein wertvoller Impuls, um bestehende Nachhaltigkeitsmaßnahmen weiterzuentwickeln. Auch wenn das Unternehmen aufgrund seiner Größe nicht gesetzlich zur ESG-Berichterstattung verpflichtet ist, steigen die Anforderungen seitens Kunden, die entsprechende Daten für ihr eigenes Reporting benötigen. „ESG wird dadurch auch für kleine Betriebe immer relevanter“, erklärt Bernhard Allgäuer, Leiter Qualitätsmanagement. Bereits heute setzt Entner Electronics auf zahlreiche Maßnahmen – etwa den Einsatz von Umlaufverpackungen zur Abfallvermeidung, eine vollständig elektrische Firmenflotte, Jobräder für Mitarbeitende sowie flexible Arbeitszeitmodelle. „Der größte Mehrwert des Checks liegt meines Erachtens darin, dass er einen dazu bringt, sich mit ESG-Themen auseinanderzusetzen“, so Allgäuer. Darüber hinaus habe die Analyse geholfen, Potenziale zu erkennen und Handlungsfelder zu identifizieren. „Wir konzentrieren uns zunächst auf Maßnahmen, die sich mit vertretbarem Aufwand umsetzen lassen, wie die Verbesserung der Datenerhebung und -qualität oder die engere Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten. Das zeigt Wirkung und sendet zugleich ein starkes Signal an unsere Partner. Gerade für uns als kleinen Betrieb hat der ESG-Check geholfen, strukturiert an dieses komplexe Thema heranzugehen”, so Allgäuer abschließend.