Wie ein plötzlicher “Klick” das Leben des Johannes Tartarotti veränderte

30.04.2025 • 11:48 Uhr
Johannes Tartarotti betreut angehende Firmlinge
Der Fußballstar und seine Botschaft des Glaubens. Johannes Tartarotti bereitet Jugendliche in Nenzing auf die Firmung vor. VN/Rhomberg

Der 25-jährige SW Bregenz-Profifußballer ist tief religiös und bereitet junge Menschen auf die Firmung vor.

Nenzing Die Gruppe der 18 Teenager im Nenzinger Pfarrsaal lauscht andächtig dem jungen Mann, der sich mit Laptop und Powerpoint-Leinwand vor sie platziert hat. “Ich bin Johannes Tartarotti, 25 Jahre alt, Fußballer von Beruf und gläubiger Christ”, beginnt der gebürtige Bezauer mit seinen Ausführungen. Es folgt ein Video mit mehreren Highlights des Kicker-Talents , der unter anderem beim SCR Altach Bundesliga spielte und derzeit bei den nicht unerfolgreichen Schwarz-Weißen von Bregenz seine Brötchen verdient.

Johannes Tartarotti betreut angehende Firmlinge
Überzeugend, ruhig und mit viel Empathie: Johannes Tartarotti erklärt den Jugendlichen die Bedeutung der Firmung.

Ungezwungener Zugang

Tartarotti, dessen Vorfahren väterlicherseits aus dem Südtirol stammen, findet schnell den Draht zu den jungen Menschen, die er im Auftrag der Diözese Feldkirch auf die Firmung vorbereitet. Ein Wissensquizz mit Fragen zur Kirche und der Heiligen Schrift schafft eine lockere Atmosphäre. Johannes ist einer von ihnen, erzählt von seinem Bezug zum Glauben. “Ich bin aus dem Bregenzerwald, ging mit meiner Familie regelmäßig zur Kirche. Es war ein ungezwungener Zugang mit dem Praktizieren von kirchlichen Ritualen und Traditionen.”

Johannes Tartarotti betreut angehende Firmlinge
Sophie und Malaika (v.l.) haben sich beim Wissensquizz über kirchliche Fragen durchgesetzt und Eintrittskarten für SW Bregenz-Spiele gewonnen.

Als Absolvent der Fußballakademie Mehrerau mit Maturaabschluss landete das große Fußballtalent bald beim SCR Altach, wurde zwecks Sammeln von Spielpraxis schließlich an den Zweitligisten Wr. Neustadt verliehen.

Bischof Benno als Mentor

Es war dort, wo der 18-jährige Jungkicker zur echten Tiefe des Glaubens fand. “Ich war allein, jung, weit weg von zu Hause. Ich fühlte mich einsam, wusste nicht, was ich neben dem Fußball tun solle. Doch auf einmal hat es ‘Klick’ gemacht”, erzählt Tartarotti seinen Schützlingen. Der ‘Klick’ sei eine innere Wärme gewesen, “die mich durchströmte. Ich fühlte mich plötzlich wohl und ich erkannte: Gott ist größer als die Höhen und Tiefen im Leben”. Der Bregenzerwälder wurde in Wiener Neustadt gefirmt, hielt sich mit seinem Bekenntnis zum Glauben auch auf sozialen Plattformen nicht zurück.

Johannes Tartarotti schnürt ab sofort die Fußballschuhe für SKN St. Pölten. stiplovsek
Johannes Tartarotti, der Fußballer. stiplovsek

“Ich kam auf Instagram mit Bischof Benno in Kontakt. Wir trafen uns, und ich war gerne bereit, meinen Glauben auch in Aktivitäten umzusetzen”, beschreibt Johannes Tartarotti seinen Weg zum Botschafter der Firmung.

Johannes Tartarotti betreut angehende Firmlinge
Großes Interesse bei den Jugendlichen. Johannes Tartarotti hat schon 15 Firmungsvorbereitungskurse durchgeführt.

Großer Zuspruch

Natürlich erklärt er den angehenden Firmlingen vor allem, warum sie heute und hier mit ihm zusammen sind. “Es geht um die Firmung. Das heißt die Bestärkung des Glaubens.” Es werden Grundsätze des Glaubens und das Wirken von Gott erörtert. Johannes und die Gruppe verschmelzen zu einer Einheit.

Wie ein plötzlicher "Klick" das Leben des Johannes Tartarotti veränderte
Vorbild Bischof Benno. Johannes Tartarotti schwärmt vom obersten Hirten der katholischen Kirche in Vorarlberg. VN/Paulitsch

“Es gefällt mir, wie er das alles aufgebaut hat. Ich bin sehr gläubig”, sagt der 17-jährige Samuel. Mia, der angehende Lehrling, ist ebenfalls voll des Lobes über den religiösen Profikicker. “Ich habe ihn nicht gekannt. Johannes kann es einfach mit uns Jugendlichen. Er ist überzeugend. Für mich ist die Firmung etwas Wichtiges.”

Der so Gelobte hört das gerne. Nach Ende des offiziellen Teils spricht er leutselig mit den Jugendlichen, verabschiedet sich freundlich. Das verlorene Derby vor zwei Tagen mag dem Fußballer Johannes Tartarotti noch etwas im Magen liegen, den gläubigen Christen kann das nicht erschüttern.