Ein Treibstoffdieb auf Einbruchstour

Junger Russe muss nach langer Reihe von Delikten für längere Zeit hinter Gitter.
Feldkirch Das größte Problem des 22-jährigen, am Landesgericht Feldkirch angeklagten Russen sind die Drogen. Marihuana und Kokain sind schon jahrelang seine Wegbegleiter. Begleiter, die ihn immer wieder aus der Bahn werfen. Er hat bereits sechs Vorstrafen. Zuletzt wurde er bedingt aus dem Gefängnis entlassen, doch dessen ungehindert ging er sofort wieder auf Diebstour.
Dabei steht seine Familie, vor allem seine Mutter hinter ihm und bedauert sehr, wie ihr Sohn sich die Zukunft verbaut. Doch laut Verteidiger Martin Kloser hat der Angeklagte nun endlich eingesehen, dass er den Drogen abschwören muss, um endlich noch die Kurve zu kratzen. „Ich weiß, dass mein Mandant kein Ministrant ist, aber nach der Haft hat er als Koch gute Chancen, auch beruflich wieder Fuß zu fassen“, bittet Kloser Richterin Kathrin Feurle um ein mildes Urteil.
Schmiere gestanden
Ein 23-jähriger Lustenauer hatte dem Erstangeklagten in der Untersuchungshaft Gesellschaft geleistet. Derselbe stand Anfang September Schmiere, als sein russischer Kumpel im Bregenzerwald im „Gasthaus Fischteich“ einzubrechen versuchte. Dabei wurden die beiden auf frischer Tat erwischt. Auch der Lustenauer ist stark drogenabhängig und auch seine Familie bedauert das schwer. Der neunfach Vorbestrafte schläft oft zwei Tage lang durch, weil er nach seinem Kokain-, Cannabis- und Alkoholmissbrauch außer Gefecht ist. Dazu kommt eine chronische Erkrankung, welche den jungen Mann oft in Lebensgefahr bringt.
Lange Deliktsliste
Der Strafantrag ist unendlich lang, was die Vorwürfe gegen den jungen Russen anlangt. Drei Mal „gratis“ Benzin getankt mit rund 200 Euro Schaden. Dazu kommt ein unbefugter Gebrauch von Fahrzeugen. Der Russe hatte sich einen fremden Wagen „ausgeliehen“ und ihn benutzt. Danach fehlte der Schlüssel. Eine Spielkonsole gestohlen, eine Tasche geklaut mit diversen Gegenständen, 300 Euro Münzgeld aus einem Bregenzer Imbissstand entnommen – alles in allem eine lange Liste.
Auch in einem Fastfoodlokal ließ der Einbrecher 3100 Euro mitgehen. Aufgrund seines raschen Rückfalls und seiner Vorstrafenbelastung wird der 22-Jährige zu 24 Monaten Haftstrafe und zusätzlichen sieben Monaten alten Strafrest aus einer bedingten Entlassung verurteilt. Somit sind von ihm nun 31 Monate Gefängnis abzusitzen. 3360 Euro werden für verfallen erklärt, sprich, sind an den Bund zu bezahlen. Den Betrag für die Tankfüllungen muss er ebenfalls „nachreichen“. Seinen weitaus weniger aktiven Komplizen trifft es mit acht Monaten Haftstrafe. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.