Kleinod für Generationen erhalten

Nach archäologischen Grabungen im Vorjahr wurden heuer Sanierungsarbeiten an Burg Neu-Montfort wieder aufgenommen.
Ruine Vor rund zwei Jahren feierte das Götzner Wahrzeichen sein 700-jähriges Jubiläum – gelten doch als Zeitraum der Errichtung der Burg Neu-Montfort die Jahre zwischen 1311 und 1319. Aktuell läuft eine weitere Restaurierungsetappe, der Vorstand des Vereins zur Erhaltung und Belebung von Neu-Montfort hat sich eine Komplettsanierung der Burg zum Ziel gesetzt.
Turmmauern schützen
Die Burganlage auf dem Therenberg bestand ursprünglich nur aus dem mächtigen, heute noch fünfstöckigen Wohnturm sowie dem im Westen angebauten, aber abgekommenen Palas. Der Verfall hat bereits Ende des 17. Jahrhunderts begonnen, als im Jahr 1693 der letzte hier wohnende Burgverwalter Ulrich Koch verstorben ist.
Seit Jahrzehnten beschäftigt die Ruine Montfort nun mittlerweile die Marktgemeinde Götzis, die Eigentümerin ist, mit umfangreichen Sanierungs- und Sicherungsarbeiten. Das Ziel sei vor allem, den Turm zum größten Teil für die nächsten Generationen zu erhalten. Dazu ist eine Dachkonstruktion für den Turm wichtig, um die Mauern vor den verschiedensten Einflüssen zu schützen, wie Gemeinderat Christoph Längle, Obmann des Vereins Neu-Montfort, erklärt.
Bevor nun mit einer weiteren Sanierungsetappe begonnen wurde, fanden im vergangenen Jahr im Turminneren und im Bereich des abgekommenen Palas allerdings umfangreiche archäologische Grabungen statt. Dabei kamen neben zahlreichen geschichtlichen Fundgegenständen auch drei große Kellerräumlichkeiten zum Vorschein. Zu erkennen sind auch die Überreste eines romanischen Gewölbes. Die VN-Heimat berichtete.
Zu den archäologischen Funden sind in der zweiten Jahreshälfte eine Ausstellung beim Portierhüsle und die Teilnahme an der Langen Nacht der Museen geplant, wie Längle ankündigt.
Arbeiten bis Ende Juni
Ende April starteten nun die Arbeiten für die diesjährige Sanierungsetappe an der Burgruine. Besonderes Augenmerk wird diesmal auf Schutzmaßnahmen der neu freigelegten Räumlichkeiten gelegt. Neben einem besonderen Kalkmörtel wird ein spezieller Sand aufgetragen, da sich dieser besonders für die Sanierung eignet. Unter der Leitung von Burgbauexperte Jürgen Vallaster von der Firma Wilhelm und Mayer sollen die Arbeiten bis Ende Juni abgeschlossen und die instabilen Mauerfugen und das ausgebrochene und lose Mauerwerk wieder verfestigt und geschützt sein. „Bei den Kosten rechnen wir in diesem Jahr mit 80.000 Euro aus den archäologischen Grabungen und rund 75.000 Euro für die derzeitigen Sanierungen und Schutzmaßnahmen“, sagt Längle und betont, dass einen Teil der Kosten das Bundesdenkmalamt übernimmt.
Begehbare Dachkonstruktion
Für das kommende Jahr sind weitere Maßnahmen geplant. Dabei soll vor allem das Baum- und Buschwerk auf der gesamten Anlage in und um den Turm der Burgruine geschnitten werden. Aber Neu-Montfort-Obmann Längle wagt auch einen Blick in eine mögliche weitere Zukunft des Götzner Wahrzeichens: „Generell ist eine Generalsanierung und der Mauerschutz von Turm und Palas unser Ziel. Weiters gibt es auch schon Pläne für eine begehbare Dachkonstruktion sowie die Errichtung von rund vier größeren Räumen im inneren des Turmes. Auch ein Museum sowie generell nutzbare Räumlichkeiten sind hier möglich“, zeigt der Gemeinderat die Visionen rund um die Burg Neu-Montfort auf. MIMA

