Ein neuer Begegnungsort zum Wohlfühlen

Quartiersentwicklungsprozess Galgenul: Bauarbeiten schreiten voran, Bürger stehen Planungen positiv gegenüber.
St. Gallenkirch Das Mammutprojekt Silvretta Park schreitet aufgrund der kühlen Monate nur langsam voran, jedoch liege man noch im Zeitplan, versichert Silvretta-Montafon-Geschäftsführer Martin Oberhammer. Dass man Ende Mai die Lawinenkommission zu Rate ziehen müsse, sei aber durchaus ungewöhnlich. Während man im Tal schon mit dem Bau der Talstation beginnen konnte, ist man am Berg noch nicht so weit. Da werden gerade erst die Aushubarbeiten vorgenommen. Der Abbruch von Mittel- und Talstation ist bereits abgeschlossen. An der Mittelstation laufen schon die Betonarbeiten. Wie berichtet wird das Gebiet um die Valisera Bahn komplett umgemodelt und die Seilbahn mit ihrer Tal-, Mittel- und Bergstation neu-gebaut. Die Talstation ist dann nicht mehr nur ein Ort zum Ein- und Aussteigen, sondern ein neuer, qualitativ hochwertiger Aufenthaltsort.
Der Silvretta Park
Der Silvretta Park wird als erstes fertig werden. Zur kommenden Wintersaison kann man hier nicht nur in die Gondel steigen, sondern auch seine Skier deponieren, im Kästle Test&Buy Center neue Skimodelle ausprobieren, Sportartikel leihen oder kaufen oder im Gastronomiebereich lecker essen. Es soll ein komfortables und erlebnisreiches Einstiegsportal geben. „Mit dem Silvretta Park schaffen wir einen Ort mit Aufenthaltsqualität, an dem man sich begegnen und wohlfühlen kann“, heißt es von der Silvretta Montafon.
Die Gondeln
Neue Zehner-Gondeln fahren künftig auf der alten Trasse. Die neue Umlaufbahn der Firma Doppelmayr, die bis zu 2800 Personen pro Stunde befördern kann, ist auf dem neuesten Stand der Technik und eine „Weltneuheit“, schwärmt Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon Holding GmbH. Die zehn Personen, die in der Gondel Platz finden, können während der Fahrt dank der Panorama-
fenster eine Rundumsicht aufs Montafon genießen. Die Skier werden in den Gondeln mitgenommen.
Das Revier Hotel
Ein halbes Jahr später als der Silvretta Park soll das neue Revier Hotel eröffnen. Im Erdgeschoss gibt es eine Bar und ein Restaurant für Touristen wie Einheimische. Auch Fitness- und Seminarräume dürfen natürlich nicht fehlen. Das Hotel der Schweizer Hotelkette überzeugt mit Design und Lifestyle und ist kein klassisches Berghotel, wie Daniel Renggli, CEO der REVIER Hospitality Group AG, erklärt. Vor allem jüngere und neue Gästegruppen sollen sich vom modernen Hotel angesprochen fühlen.
Das Vaya Hotel
Die Tiroler Vaya Group errichtet neben der Diskothek, also gegenüber des Silvretta Parks, auf 15.000 Quadratmetern ein neues Hotel, unterteilt in fünf Gebäudekomplexe, mit über 400 Betten. Die einzelnen Häuser sind unterirdisch miteinander verbunden und verfügen über einen gemeinsamen Innenhof. Das Umwidmungsverfahren der Flächen läuft bereits.
Die Parkplatzsituation
Aufgrund des Silvretta Parks und der beiden Hotels fällt ein Großteil der oberirdischen Parkplätze weg. Zwar wird es eine Tiefgarage mit rund 600 Stellplätzen, davon 48 mit E-Lade-Säulen ausgestattet, geben, jedoch kann die Tiefgarage nicht alle Parkplätze, die wegfallen, kompensieren. Im kommenden Winter ist das Parkplatzproblem noch nicht dramatisch, da die Vaya Group erst frühestens nächstes Jahr ihr Hotel bauen wird und somit die Schotterparkplätze den Gästen und Skifahrern vorerst noch erhalten bleiben. Doch das ändert sich, sobald auch die Vaya Group mit dem Bauen beginnt.
Nachdem die Ergebnisse des kooperativen Quartiersentwicklungsprozesses, der die baulichen Möglichkeiten im Nahbereich der Valisera-Bahn-Talstation aufzeigt, der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, wurde klar, dass man das Parkplatzangebot konkretisieren und ausbauen muss. „Durch das Vaya Hotel fallen viele Parkflächen weg“, sagt St. Gallenkirchs Bürgermeister Josef Lechthaler, weshalb im Nahbereich des Silvretta Parks zusätzliche Parkmöglichkeiten entstehen müssen. Wo genau diese hinkommen sollen, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Bürger stehen dem Quartiersentwicklungsprozess für Galgenul positiv gegenüber. „Es herrschte eine harmonische Stimmung. Die Besucher fanden das Konzept gut. Der neue, autofreie Platz sei eine schöne Fläche, um sich dort aufzuhalten“, fasst Projektentwickler Herbert Bork vom Raumplanungsbüro stadtland das Stimmungsbild der St. Gallenkirchner zusammen. VN-JUN

