So geht es mit der Kinderbetreuung im Land weiter

Kindergärten sind für alle wieder offen. Gemeinden feilen an Ferienbetreuung.
Bregenz Kindergärten waren zwar nie geschlossen, aber auch nicht immer für alle offen. Ab heute sind nun alle Kinder wieder willkommen. Und schon in den vergangenen Wochen kehrten viele von ihnen zurück.
Ende Mai nahmen bereits 66,7 Prozent der regulär angemeldeten Kinder das Angebot einer Kinderbetreuungs- und elementarpädagogischen Einrichtung in Anspruch. Am Höhepunkt der Ausgangssperren sind es gerade einmal 2,3 Prozent gewesen. Das zeigt eine Statistik des Landes, die auf Zahlen der Kinderbetreuungseinrichtungen beruht. Da einige der Einrichtungen keine Daten übermittelten, ist die Statistik nicht vollständig. Sie deckt aber rund 75 Prozent aller regulär angemeldeten Kinder ab.

Die Lage war so: Während den Ausgangsbeschränkungen waren die Kindergärten für jene Kinder geöffnet, deren Eltern Betreuungsbedarf hatten. Ab 18. Mai durften die Kleinen im letzten Kindergartenjahr und jene mit Sprachförderbedarf wieder hin. Ab heute können alle zurückkehren. Sechs Wochen, bevor die Sommerferien beginnen.
Erhöhter Bedarf im Sommer
Da viele Eltern ihren Urlaub während der vergangenen Coronawochen schon verbraucht haben oder das ein oder andere Sommercamp bereits abgesagt wurde, steigt im Juli und August der Betreuungsbedarf. Das zeigt eine Umfrage des Gemeindeverbands. Die Hälfte der Kommunen hätten auf die entsprechende Erhebung schon geantwortet. Ein Drittel von ihnen erkenne, dass eine größere Nachfrage an Ferienbetreuung bestehe.
In Rankweil teilte Bürgermeisterin Katharina Wöss-Krall zum Beispiel schon per Aussendung mit, dass es sowohl für Klein- und Kindergartenkinder als auch für Schulkinder neun Wochen Betreuung geben werde. Voraussetzung ist, dass die Eltern berufstätig sind. Im Kindergarten sind keine Neuaufnahmen möglich. Auch in Bregenz gibt es eine durchgehende Ferienbetreuung. Diese deckt alle Wochen außer jene vor Schulbeginn ab. In Altach ist man flexibel, berichtet Bürgermeister Gottfried Brändle den VN. Außer in der letzten Juliwoche und den ersten zwei Augustwochen werde eine durchgehende Ferienbetreuung angeboten. „In diesen drei Wochen haben wir nun angesichts der Coronasituation aber vereinbart, dass bei Bedarf in jedem Fall eine Gruppe offen sein wird.“ Das funktioniere relativ kurzfristig. Viele Eltern wüssten noch nicht, wie sie ihren Urlaub gestalten können. Flexibel will auch Martin Burtscher, Bürgermeister von Dalaas, den Sommer gestalten. „Wir haben erhoben, ob wir die Betreuungszeit von fünf Wochen erweitern sollen.“ Der Bedarf habe sich nicht extrem erhöht. Es habe aber vereinzelt Nachfragen gegeben, was Schulkinder betreffe. Die Eltern hätten sich ein bis zwei Wochen Betreuung gewünscht. Mit der Regio sei nun eine gemeinsame Lösung gefunden worden. In Alberschwende reicht das Angebot von sechs Wochen aus, erklärt Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann. „Wir machen jedes Jahr eine Erhebung und können sagen, dass nicht mehr gefordert oder angefragt wurde.“
Ferienlager erlaubt
Sicher ist bereits, dass das Land den Gemeinden bei den Betreuungsangeboten finanziell zur Seite springen wird. Für die Kinder- und Schülerbetreuung wird es in den Monaten Juli und August 80 statt bisher 60 Prozent der Personalkosten übernehmen. Bei der Kleinkindbetreuung werden es 50 statt bisher 30 Prozent sein. Auch für Eltern und Kinder gibt es eine gute Nachricht. Wie die Bundesregierung mitteilt, können Ferienlager und andere Betreuungsangebote auch in diesem Sommer stattfinden. Wie in Coronazeiten aber überall üblich, werden auch hier gewisse Auflagen gelten.