Ein Test als Eintrittskarte

Nicht nur für bestimmte Berufsgruppen ist eine Testpflicht in Arbeit, auch für Veranstaltungen und den Tourismus.
Wien Eine Eintrittskarte könnte bei Veranstaltungen bald nicht reichen. Denn Eintrittstesten soll verpflichtend werden. Der Gesetzesentwurf, den Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) dazu bis Freitag angekündigt hatte, verspätete sich allerdings. “Ich höre, dass es auf parlamentarischer Ebene in der kommenden Woche einen Arbeitsprozess geben wird”, sagte der Minister bei einer Pressekonferenz. Eine Lösung werde präsentiert, wenn sie fertig erarbeitet sei. Zuletzt war zu hören, dass ÖVP und Grüne auf gutem Weg sind, sich mit der SPÖ auf eine Vorgehensweise zu verständigen. Bereits am Donnerstag könnte das Gesetz im Nationalrat beschlossen werden.
Keine Tests im Handel
Bisher ist bekannt, dass Eintrittstests nicht nur für den Kultur-, Sport- und Veranstaltungsbereich gelten, sondern auch im Tourismus zum Einsatz kommen sollen. Im Handel und in der Gastronomie könnte von einer Testpflicht abgesehen werden. Dem Vernehmen nach dürfen die Tests maximal 48 Stunden alt sein. Gewisse Berufsgruppen sollen regelmäßig zum Coronatest müssen. Mitte Dezember hatte die Bundesregierung angekündigt, dass davon Mitarbeiter aus körpernahen Dienstleistungen und Berufsgruppen mit viel Kundenkontakt umfasst seien, ebenso wie Lehrer und Betreuer. Die SPÖ fordert, das Testangebot niederschwellig zu gestalten. Die Zeit, die für einen Test erforderlich sei, müsse als Arbeitszeit gerechnet werden.
“Nach 24 Stunden wertlos”
Für Neos-Mandatar Gerald Loacker sind derzeit noch viele Fragen offen. So müsse etwa geklärt werden, wer die Verantwortung trage und das Testangebot schaffe. “Es gibt Betriebe, die jetzt schon systematisch testen.” Das müsse auch als Pflichttest anerkannt werden. Außerdem weist Loacker darauf hin, dass ein Antigentest nur eine Momentaufnahme und nach 24 Stunden wertlos sei.
Die FPÖ hält nichts von den geplanten Tests. “Sie machen nur bei Menschen mit Symptomen Sinn oder wenn man einen Risikoreich betritt”, sagt Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak. “Es ist sinnlos, alle Gesunden für alle möglichen Bereiche zu testen. Die Aussagekraft ist völlig irrelevant.”


