Lech: Urbane Vision im alpinen Nobelort

Debatte um Lecher Gemeindezentrum dauert. Wie sehen Hoteliers das Tauziehen?
Lech Gewälzt werden Pläne für den Bau eines Gemeindezentrums am Arlberg seit knapp drei Jahrzehnten. Nach Debatten und mehreren Anläufen fiel 2019 der Gemeindebeschluss für den Bau. In der Folge wurde für das Projekt, dessen Baukosten mit mehr als 40 Millionen Euro beziffert werden, europaweit ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben und das Bregenzer Architekturbüro Christian Matt und Markus Dorner zum Sieger gekürt. Im Mai 2019 wurde der Bau gestartet, seither flossen rund elf Millionen Euro in das Projekt. Dann sorgte Corona für geschlossene Hotels und für ein Versiegen der Steuereinahmen für die Kommune. Und seit der Gemeindewahl 2020 mischen in der Gemeinde bei Bürgermeister Stefan Jochum vier Listen mit. Finanzielle Aspekte entfachten ein Tauziehen und Szenarien wie ein vorübergehender Baustopp oder die Umsetzung einer abgespeckten Version stehen im Raum.


Demokratisch gefällter Beschluss
Am Mittwoch, 17. Februar, soll die Gemeindevertretung darüber entscheiden, wie es weitergeht. Wie sehen namhafte Hoteliers das Ganze? „Aus meiner Sicht ist das Meiste beschlossen worden, man wird den Bau fortsetzen müssen“, sagt Florian Moosbrugger (Hotel Post). Außerdem habe man in Lech seit Jahren über diesen Bau diskutiert. „Meiner Meinung nach wollen die meisten Lecher das Zentrum.“ Und Gerhard Lucian (Burghotel) meint: „Der Bau wurde 2019 von einer demokratisch gewählten Gemeindevertretung demokratisch beschlossen, er soll auch fertiggestellt werden.“ Gerade in Zeiten einer Pandemie gelte es „für das Wohl der ganzen Gemeinde zu investieren“, außerdem würden ein Baustopp oder eine abgespeckte Version „Millionen an Euro verschlingen und nichts bringen“, verweist Lucian auf längst vergebene Aufträge. „Ich hoffe inständig, dass bei der Gemeindesitzung die Vernunft siegen und an dieser wichtigen Investition für unsere Zukunft als Tourismusort festgehalten wird. Vor allem der Kultursaal wäre wichtig, damit können wir endlich auch die Monate Juni und Oktober touristisch bespielen, beispielsweise mit Kongressen“, schlägt Hotelier Hannes Schneider (Hotel Arlberg) in die ähnliche Kerbe.
„Blick in Zukunft ist gefragt“
So sieht dies auch Joschi Walch (Rote Wand) in Zug: „Wir müssen jetzt in die Zukunft blicken und ich persönlich bin der Meinung, dass wir dieses Zentrum brauchen. Ich hoffe, dass der Beschluss der Gemeinde von 2019 bei der nächsten Gemeindesitzung bestätigt wird. Corona zeigt nämlich auch auf, dass wir uns nicht nur auf den Winter verlassen können.“



