Ab Juli fallen fast alle Einschränkungen

Mit den Lockerungen geht es flott voran. Spätere Sperrstunde und größere Gruppen erlaubt. Ab Juli noch mehr Freiheiten.
Wien, Bregenz Einfach wieder arbeiten können und das Beste daraus machen. “Darüber waren wir schon froh”, berichtet Theresia Zwerger vom Kornmesser in Bregenz. Schritt für Schritt kehrt auch in ihr Gasthaus Normalität zurück. Ab heute Donnerstag kann sie wieder größere Gästegruppen begrüßen und später zusperren. “Nun kann man sich eher wieder so treffen wie früher.”
Viel mehr erlaubt
Die sinkenden Infektionszahlen und die steigende Impfquote lassen die heutigen Lockerungen zu, wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch erklärt. So ist in Kultureinrichtungen wieder eine Auslastung von 75 Prozent erlaubt. Thermen und Fitnesscenter dürfen mehr Gäste begrüßen. Pro Gast sind in geschlossenen Räumen nun zehn statt 20 Quadratmeter Pflicht. Gleiches gilt für den Handel. Im Freien fällt die Maskenpflicht ganz. Der Mindestabstand sinkt von zwei auf einen Meter.
Das hat auch Auswirkungen auf die Gastronomie. Die Tische können enger zusammen rücken, größere Gruppen sind erlaubt, bis zu acht Erwachsene in geschlossenen Räumen und bis zu 16 im Freien. Die Gäste müssen geimpft, getestet oder genesen sein (3G-Regel). Das sei die größte Herausforderung, berichtet Kornmesser-Gastronomin Theresia Zwerger. “Viele Geimpfte haben nicht verstanden, warum sie ihren Impfpass dabei haben sollten.” Hinzu kämen jene, die versuchten, sich mit abgelaufenen Tests durchzuschummeln. Dass ab heute größere Gruppen erlaubt sind und erst um 24 Uhr zugesperrt werden muss, sieht Zwerger positiv. So könnten die Gäste entspannt aufessen und austrinken.
Alle Einschränkungen fallen
Kaum sind die neuen Lockerungen in Kraft, sind auch schon die nächsten zum Greifen nah. So kündigte die Bundesregierung am Mittwoch an, dass am 1. Juli fast alle Einschränkungen abgeschafft werden. Nur die 3G-Regel gilt weiter. Auch die Sperrstunde ist ab diesem Zeitpunkt Geschichte. Die Maskenpflicht fällt in geschlossenen Räumen, wenn ein Test-, Impf- oder Genesungsnachweis vorliegt. Mindestabstand und Kapazitätsbeschränkungen gibt es nicht mehr. Veranstaltungen können stehend und sitzend gefeiert werden. Das heißt, auch Hochzeiten werden wieder möglich sein, wobei Events ab 100 Personen anzeige- und ab 500 Personen bewilligungspflichtig sind.
Der einzige Bereich, in dem im Juli die Beschränkungen abseits der 3G-Regel aufrecht bleiben, ist die Nachtgastronomie. Konsumation sei lediglich an den Tischen erlaubt, Tanzen und Trinken an der Bar nicht möglich, erklärt der Gesundheitsminister. “Die Nachtgastronomie ist ein Bereich, der noch relativ ungeschützt ist, weil viele Erwachsene noch ungeimpft sind.” Im Laufe des Sommers solle aber auch hier geöffnet und Feiern wie früher möglich werden.
“Keine Masken für das Personal”
Wirtin Theresia Zwerger zeigt sich mit Blick auf die kommenden Monate optimistisch. Wunschlos glücklich ist sie aber noch nicht: “Wir lassen unser Personal testen und alles. Mein Appell wäre, dass die Masken wegfallen. Bei 30 Grad im Sommer wird das ansonsten für die Bedienungen zum Horror.” An Gästen dürfte es Zwerger jedenfalls nicht fehlen: “Immer mehr Leute trauen sich, wieder wegzugehen.” Gerade Ältere würden voller Freude den Impfausweis vorzeigen. Er ist die Eintrittskarte zur einst gewohnten Normalität.
Birgit Entner-Gerhold, Matthias Rauch