Russland stellt Arbeit seiner Nato-Büros ein

Politik / 18.10.2021 • 22:43 Uhr
Die Nato habe kein Interesse an einem gleichberechtigten Dialog, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow.DPA
Die Nato habe kein Interesse an einem gleichberechtigten Dialog, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow.DPA

Kreml reagiert empört auf Sanktionen.

Moskau Russland setzt die Arbeit seiner Vertretung bei der Nato aus. Außenminister Sergej Lawrow erklärte am Montag in Moskau, damit reagiere das Land auf den Ausschluss von acht russischen Vertretern bei der Militärallianz in Brüssel. Auch die Verbindungs- und Informationsbüros der Nato in Moskau würden geschlossen. „Als Ergebnis der bewussten Schritte der Nato haben wir praktisch keine Grundlage für elementare diplomatische Arbeit“, sagte Lawrow. Kontakte zwischen der westlichen Allianz und Moskau könnten über die russische Botschaft in Belgien abgewickelt werden, fügte er hinzu.

Das Vorgehen der Nato bestätige, dass die Allianz nicht an einem gleichberechtigten Dialog interessiert sei, heißt es im russischen Außenressort. „Die Linie der Allianz gegenüber unserem Land wird immer aggressiver.“ Die russische Bedrohung werde aufgeblasen, um die innere Einheit des Bündnisses zu stärken und den Anschein seiner Relevanz unter modernen geopolitischen Bedingungen zu erwecken. Die Nato warf den acht Mitgliedern der russischen Vertretung in der vergangenen Woche vor, für den russischen Geheimdienst zu arbeiten. Sie entzog den Betroffenen die Akkreditierung und reduzierte die Anzahl der Positionen, für die Russland Personen bei der Organisation akkreditieren kann, von 20 auf zehn.

Nach der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014 stellte die Nato die praktische Zusammenarbeit mit Russland ein, hielt aber Kanäle für Treffen auf hoher Ebene und für militärische Zusammenarbeit offen.